Die Abbildungen stammen aus dem Buch "Schmetterlinge entdecken, beobachten, bestimmen" von Seggewiße und Wymann, das 2015 im Haupt Verlag erschienen ist.
Esparsettenwidderchen, auch Krainer Widderchen (Zygaena carniolica)
Wie die meisten Arten aus der Familie der Widderchen (Zygaenidae) ist das Esparsettenwidderchen ein tagaktiver Nachtfalter. Seine kontrastreiche Flügelzeichnung mit den roten Flecken ist eine Warnung für etwaige Fressfeinde, denn der Falter ist aufgrund der blausäurehaltigen Körperflüssigkeit als Nahrung wenig geeignet. Die roten Flecken auf den Flügeln gaben den Widderchen im Volksmund auch den Namen "Blutströpfchen".
Auf den schwarz metallisch glänzenden Vorderflügeln des Esparsettenwidderchens befinden sich fünf bis sechs leuchtend rote Flecken mit einer gelblich-weißen Umrandung. Die schwarzen Fühler sind relativ lang und am Ende keulenförmig verdickt. Sie erinnern an Widderhörner und gaben so dieser Schmetterlingsfamilie ihren Namen. Die Raupen sind hellgrün oder gelblich gefärbt und haben auf jedem Segment ein schwarzes Fleckenpaar.
Die Flugzeit ist von Juni bis Ende August. In diesen Monaten ist das Esparsettenwidderchen im Bergland weiter Teile Europas zu finden. In Deutschland kommt es im Süden noch häufiger vor. Ansonsten wird der Falter aber immer seltener und gilt auf der Roten Liste als gefährdet. Sein Lebensraum sind Kalkmagerasen mit viel Sonne, wo die Futterpflanzen der Raupen (Futter-Esparsette und Gemeiner Hornklee) in großen Mengen vorkommen.
An Orten, wo das Esparsettenwidderchen zu finden ist, trifft man meist auf eine große Anzahl an Individuen. Die Falter haben nämlich das ungewöhnliche Verhalten, sich am Abend in großer Anzahl auf einzelnen, weit hinausragenden Pflanzen zu versammeln. Was der genaue Grund für diese abendlichen "Versammlungen" ist, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden. 2008 war das Esparsettenwidderchen "Insekt des Jahres".