Steckbrief des Schmetterlings: Birkenspanner

Birkenspanner

Der Birkenspanner ist ein typischer Vertreter der Nachtfalter. Wie sein Name bereits vermuten lässt, gehört dieser Falter zur Familie der Spanner (Geometroidea), die mit 400 Arten eine der größten Schmetterlingsfamilien in Deutschland ist.

Der Birkenspanner ist ausschließlich nachts unterwegs. Die sehr schmalen Flügel sind schwarz gezeichnet mit weißer Grundfarbe. Die Flügelfärbung imitiert die Rinde der Birke, wodurch der Falter auch tagsüber nur schwer auszumachen ist. Ähnliches gilt für die Raupen. Sie haben eine lange, dünne Körperform und sind hellgrün bis dunkelbraun gefärbt. Man kann sie so kaum von kleinen Zweigen unterscheiden.

Den Birkenspanner kann man von Anfang Mai bis August beobachten. Sein Verbreitungsgebiet zieht sich über fast ganz Europa bis nach Mittelasien sowie Nordeuropa. Auen-, Bruch- und Laubmischwälder sowie deren Randzonen sind die bevorzugten Lebensräume. Die Raupen des Birkenspanners finden sich auf sehr vielen Pflanzen, z.B. Stieleiche, Hängebirke, Schwarzerle oder Schlehe.

Vielen dürfte der Birkenspanner aus dem Biologieunterricht bekannt sein. Er gilt als Beispiel für das Phänomen des "Industriemelanismus". Bei den Birkenspanner gibt es nämlich auch dunkle Formen, die durch eine vermehrte Einlagerung dunkler Farbpigmente (Melanin) entstehen. Zur Zeit der industriellen Revolution beobachteten britische Wissenschaftler nun ein gehäuftes Vorkommen dieser dunkel gefärbten Birkenspanner. Man nahm an, dass sie auf den schwarz gerußten Birkenrinden besser getarnt waren und daher eine größere Überlebenschance hatten als ihre hellen Verwandten. Diese Theorie ist heutzutage allerdings umstritten, da ein vermehrtes Vorkommen dunkler Birkenspanner auch in Luftreinhaltegebieten zu beobachten ist.

Die Abbildungen stammen aus dem Buch "Schmetterlinge entdecken, beobachten, bestimmen" von Seggewiße und Wymann, das 2015 im Haupt Verlag erschienen ist.

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