Schmetterlinge beobachten: Die besten Tipps

In der großen Welt der Insekten sind Schmetterlinge wohl die beliebtesten Vertreter. Ein Sommer ohne Schmetterlinge wäre nur halb so bunt – und für die meisten von uns kaum vorstellbar. Dabei erfreuen sie uns nicht nur, ihr zahlreiches Vorkommen ist auch ein Zeichen für eine intakte Umwelt.

Was sich zu beachten lohnt!

Wenn man eine bestimmte Schmetterlingsart beobachten möchte, sollte man sich im Vorfeld über ihre Ansprüche an ihren Lebensraum, ihre Eiablagerpflanzen und Nektarpflanzen orientieren. Und natürlich auch über ihre Flugzeit – während manche Arten fast den ganzen Sommer über in ihrer Flugform beobachtet werden können, so fliegen andere Arten nur eine vergleichsweise kurze Zeit. Aber allgemein gilt:

  • Schmetterlinge fliegen am liebsten bei gutem Wetter: wenn es trocken, sonnig und windstill ist.
  • In der Stadt eignen sich Grünanlagen oder Kleingartenanlagen gut, um Schmetterlinge zu beobachten. Hier wird man aber in der Regel keine seltenen Arten antreffen. Doch manche Arten kann man noch fast überall antreffen, selbst in der Großstadt. Zu diesen häufigen Schmetterlingen zählen Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter oder Kohlweißling.
  • Die meisten Schmetterlingsarten sind auf bestimmte Lebensräume spezialisiert, zum Beispiel findet man auf feuchten Wiesen, in Mooren, Wäldern oder Gebirgen viele verschiedene Schmetterlinge.
  • Manche Schmetterlingsarten saugen auch an Fallobst, im Spätsommer kann man hierbei zum Beispiel Admiral oder Rotes Ordensband beobachten.
  • Die größte Vielfalt an Schmetterlingsarten findet sich meist auf nährstoffarmen und daher artenreichen Flächen. Aber auch in naturnahen Gärten kann man eine beeindruckende Anzahl an Schmetterlingen beobachten.

Männchen oder Weibchen?

Bläulinge bei der Paarung. Foto: Christa Lachmann / BUND Bläulinge bei der Paarung  (Christa Lachmann / BUND)

Bei den meisten Arten ist es nicht möglich, ohne den Falter genau zu untersuchen, zu bestimmen, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Es gibt aber einige Arten, die einen ausgeprägten "Sexualdimorphismus" zeigen, bei denen die männlichen und weiblichen Schmetterlinge also ganz unterschiedlich aussehen. So schillern zum Beispiel nur die männlichen Schillerfalter bläulich, sind nur die männlichen Zitronenfalter zitronengelb oder haben nur die männlichen Aurorafalter orange Flügelspitzen.

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Die Kür: Nachtfalter beobachten

Es gibt in Deutschland viel mehr Nacht- als Tagfalterarten. Wer nachtaktive Schmetter­linge beobachten möchte, kann Nachtfalter mit Fruchtködern anlocken. Hierbei macht man sich das natürliche Verhalten der Nachtfalter zunutze, wenn auf deren Speiseplan beispielsweise vergorene Früchte stehen. Um den Köder herzustellen, kocht man aus Birnen oder Äpfeln, Honig und Bier ein Mus, dem man Hefe, Obstschnaps oder Rotwein beimischt. Den Obstköder streicht man an windgeschützten Stellen zum Beispiel an Bäume. Nach Einbruch der Dunkelheit kann man dann vorsichtig mit einer schwachen Taschenlampe die Köderstellen kontrollieren. So lässt sich zum Beispiel der Schmetterling des Jahres 2015, das Rote Ordensband, anlocken.

Auch mit Licht kann man Nachtfalter anlocken. Allerdings ist nicht jedes Licht gleich gut geeignet. Tipp: Am besten können die nachtaktiven Schmetterlinge Licht mit hohen Anteilen an blauem oder ultraviolettem Licht sehen. Gelbes Licht nehmen sie hingegen kaum wahr. Breiten Sie in der Dämmerung im Freien ein weißes Laken oder eine Decke aus und platzieren Sie darauf eine entsprechende Lichtquelle. Schon bald werden Sie die ersten Nachtfalter anlocken. Neben den Schmetterlingen werden sich sicher auch andere Insekten um die Lichtfalle tummeln.

Aber Achtung: Verwenden Sie nur Leuchtkörper, die keine hohen Temperaturen entwickeln! Alternativ sollten Sie heiße Lichtquellen so abschirmen, dass die Insekten sich nicht direkt darauf niederlassen können. So lassen sich die nachtaktiven Schmetterlinge mit gutem Gewissen beobachten.

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