Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!

Immer häufiger werden Wildkatzen-Jungtiere von Wandernden aus dem Wald mitgenommen, weil sie für ausgesetzte Hauskatzen gehalten werden. Auf die Tiere wartet dann eine gefährliche Odyssee mit ungewissem Ausgang. Mit „Vorsicht Wildkatze“ will der BUND das verhindern.

Europäische Wildkatzen sind Wildtiere und gehören in die Natur. Doch im Frühjahr, wenn die Wildkatzen ihren Nachwuchs zur Welt bringen, kommt es immer wieder vor, dass die Jungtiere von Wandernden und Spaziergänger*innen mitgenommen werden. Doch die jungen Wildkatzen sind in den allermeisten Fällen weder in Not, noch verlassen – ihre Mutter ist nur auf Mäusejagd und kehrt bald zurück. Daher gilt: Graugetigerte Katzenjunge bitte im Wald lassen!

Verwechselung ist ein echtes Problem

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Es ist strafbar, gesunde Wildkatzen aus dem Wald mitzunehmen. Die Europäische Wildkatze gehört zu den „besonders geschützten“ Arten. Auf der Roten Liste der Wirbeltiere wird sie als „gefährdet“ eingestuft.

Wildkätzchen haben, anders als die erwachsenen Tiere, eine sehr deutliche Fellzeichnung und sehen damit Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich. Wildkatzen sind aber auch bei größter Bemühung nicht zähmbar. Werden sie als Wildkatze erkannt, wartet bestenfalls ein langer und mühsamer Weg zurück in die Freiheit. In Wildtierauffangstationen müssen die Jungtiere aufwendig mit der Hand aufgezogen und wieder ausgewildert werden. Ein erheblicher Aufwand mit großen Risiken und enormem Stress für die Tiere.

Was tun wenn es im Wald maunzt?

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Wer beim Waldspaziergang graugetigerte Katzenjunge sieht, hat vielleicht eine Wildkatzenfamilie entdeckt. Oftmals ist das Muttertier gerade auf der Jagd oder sogar ganz in der Nähe. Sie wartet, dass die Menschen sich entfernen, bis sie wieder zu ihren Jungtieren zurückkehrt.

Dann heißt es: Bitte nicht stören! Halten Sie Abstand und entfernen Sie sich möglichst zügig und ohne Lärm. Dann ist die Chance am höchsten, dass die Mutterkatze nicht irritiert wird und bald zurückkehrt.

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Nur in seltenen Ausnahmefällen sind die aufgefundenen jungen Wildkätzchen im Wald tatsächlich in Not. Bei Unsicherheiten sollten Spaziergänger*innen zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zurückkehren, um die Situation erneut zu bewerten. Hat sich die Situation für die Wildkatze nicht verbessert oder sollte ein junges Kätzchen verletzt aufgefunden werden, wenden Sie sich bitte an unsere BUND-Wildkatzenbüros vor Ort.

Projekt "Vorsicht Wildkatze“

Wildkätzchen steht auf einem Ast und schaut in die Kamera  (Thomas Stephan)

In sieben Bundesländern, in denen die Wildkatze beheimatet ist, wollen wir Katzen- und Naturliebhaber über die Verwechslungsgefahr informieren: Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Saarland und Sachsen.

Wir geben Tipps, wie man sich bei einer Begegnung mit möglichen Wildkatzen richtig verhält und Tierärzt*innen, Tierheime und Wildtierauffangstationen unterstützt. Unsere Ziele: Weniger Wildkatzen in Menschenhand und optimale Versorgung fälschlich mitgenommener Jungkatzen.

Mit Ihrer Spende helfen Sie uns beim Schutz der Wildkatzen!

Seit Jahren engagiert sich der BUND schon für die Wild­katze: Wir pflanzen Wander­korridore, damit die Tiere neue Lebens­räume erobern können. Wir kümmern uns darum, dass unsere Wälder wieder wilder werden. Wir sammeln Haar­proben, um mehr über die Verbreitung der Wild­katzen zu erfahren. So können Schutz­maß­nahmen gezielt umge­setzt werden. Und das Beste: All dies hilft nicht nur der Wild­katze, sondern vielen anderen Wald­bewohnern. Bitte unterstützen Sie uns dabei. Vielen Dank!

Gefördert durch

Kontakt

Christiane Bohn

Christiane Bohn

Projektleitung
E-Mail schreiben Tel.: (030) 2 75 86-496

Hanna Ehlers

Presse & Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail schreiben Tel.: (030) 27586 594

Sie haben eine Wildkatze in Not gesichtet?

Unser Notfalltelefon im Wildkatzendorf ist täglich von 10-18 Uhr erreichbar: +4936254865180

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