Salat aus dem Meer

Der Meersalat (lat. Ulva lactuca), auch Meerlattich genannt, gehört zu den Grünalgen und kommt fast weltweit an allen Meeresküsten vor, mit Ausnahme der Antarktis. Der hell- bis grasgrüne Thallus erinnert an ein schlaffes Salatblatt.

Meersalat Meersalat  (Rainer Borcherding)

Der Meersalat gedeiht in der Gezeitenzone, oft in Gezeitentümpeln, bis zum flachen Sublitoral und wächst auf größeren Steinen, Muscheln, größeren Brauntangen oder treibt auch gelegentlich frei im Wasser.

Meersalat wird in vielen Ländern wie z.B. in Irland, Frankreich oder Ostasien als Lebensmittel gezüchtet und verzehrt. Man kann ihn roh als Salat oder auch zermahlen zum Backen und Kochen verwenden. In der Landwirtschaft wird Meersalat als Dünger oder Futterergänzung in der Viehhaltung genutzt. 

Anzeichen für überdüngte Meere

Meersalat an Muschel Meersalat an Muschel  (Rainer Borcherding)

Große Mengen von Meersalat können ein Anzeichen für Überdüngung der Meere sein. Eine direkte Konsequenz von Nährstoffeinträgen in die Meere (Eutrophierung) ist das übermäßige Wachstum von Phytoplankton – kleinen einzelligen Algen – und von opportunistischen, schnell-wachsenden Algenarten wie z.B. dem Meersalat.

Solche Algenblüten können auch in einem gesunden Ökosystem natürliche Ereignisse sein und werden durch die Verfügbarkeit von Licht und Nährstoffen reguliert. Die künstliche, übermäßige Zufuhr von Nährstoffen durch den Menschen führt jedoch zu häufigeren und intensiveren Blüten von einigen wenigen Arten, die andere langsam-wachsende Arten wie z.B. das Seegras komplett überwuchern können. 

"Schwarze Flecken" durch Meersalat

Meersalat  (Rainer Borcherding)

Die dadurch entstehenden sehr großen Matten von Meersalat und anderen Grünalgen, die an der Küste in manchen Jahren Teile des Bodens bedecken, verursachen sogenannte "Schwarze Flecken". Der Zersetzungsprozess der riesigen Algenmatten verbraucht den Sauerstoff und verursacht sauerstoffarme oder sauerstofffreie Zonen, in denen keine Lebewesen, die Sauerstoff benötigen, überleben können.

Der resultierende Sauerstoffmangel und der gleichzeitig entstehende giftige Schwefelwasserstoff verändern die Lebensgemeinschaften am Meeresboden. Auf den betroffenen anoxischen Flächen kann kaum ein Organismus überleben.

Obwohl der Eintrag von Nährstoffen wie Phosphat und Nitrat in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist, ist es immer noch zu hoch, so dass es immer wieder zur massiven Vermehrung von Meersalat und anderen schnell-wachsenden Algen kommt. Der BUND setzt sich aktiv in verschiedenen Projekten mit der Überdüngung aus industrieller Landwirtschaft, Verkehr und Industrie auseinander. 

Zur Übersicht der Meeresschutz-Leitarten

Bodenatlas 2024

Jetzt anschauen!

BUND-Bestellkorb