Bakterien: Mehr als nur Killer-Keime

Eine Mikrobiologin wurde mal am Helgoländer Strand gefragt, was sie dort untersucht. "Bakterien" antwortete sie darauf und erntete ein erstauntes: "Was? Hier gibt’s die auch?" Bakterien repräsentieren die Kleinsten und gleichzeitig wichtigsten Mitglieder unseres Ökosystems Erde. Sie bestehen in der Regel aus einer Zelle und spielen eine zentrale Rolle zum Erhalt unseres Planeten.

Bakterien haben wichtige Aufgaben im Meer, zum Beispiel den Abbau von abgestorbenen Algen. Bakterien haben wichtige Aufgaben im Meer, zum Beispiel den Abbau von abgestorbenen Algen.

Was Viele vielleicht nicht wissen, ist, dass Bakterien in sehr komplexen Gemeinschaften leben. In unterschiedlichen Lebensräumen finden sich unterschiedlich daran angepasste Lebensgemeinschaften. Und sie erfüllen verschiedene wichtige Aufgaben im Ökosystem Meer.

Die Gruppe der Bacteriodetes haben zum Beispiel "hydrolytische" Fähigkeiten: Sie können pflanzliche Reste, zum Beispiel nach einer Algenblüte, abbauen. Sie leben vor allem in Küstengewässern, aber auch im Meeresboden in Küstennähe, wo eine Vielzahl der Remineralisierungsprozesse ablaufen. Ein anderes Beispiel: ölabbauende Bakterien.

Nach der verheerenden Ölkatastrophe der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko konnten Wissenschaftler*innen beobachten, wie sich die Bakteriengemeinschaften, die sich in oder an den Ölfilmen im Wasser befanden, stark von anderen, nicht betroffenen Gemeinschaften im gleichen Wasser unterschieden. Die angepassten Bakterien wiesen dabei eine erhöhte Aktivität von Funktionen auf, die zur Verwertung des Ölteppichs nötig waren. Darüber hinaus haben sie alle die Eigenschaft, sich blitzschnell an diese Umweltbedingungen anzupassen.

Bakterien sind weit mehr als gefährliche Killer-Keime. Ohne sie würden wir, würden die Meere, würde die Umwelt nicht funktionieren.

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