Schienenlärm: Ein unterschätztes Problem

Die Bahn kommt – keine Frage. Aufgrund der gegenüber Auto und Flugzeug geringeren Schadstoffemissionen gehört die Bahn zu den umweltfreundlichen Verkehrsmitteln. Eines der größten Probleme ist jedoch der Lärm, den sie verursacht.

Zug bei Nacht. Foto: AndyTriggerRaw / CC0 1.0 / pixabay.com Laut ist insbesondere der Güterverkehr, der oft nachts abgewickelt wird und dann potenziell die AnwohnerInnen um den Schlaf bringt.  (AndyTriggerRaw / pixabay.com)

Der Schienenverkehr muss künftig leiser werden. Laut ist insbesondere der Güterverkehr, der oft gerade nachts abgewickelt wird und dann potenziell die Anwohner*innen um den Schlaf bringt.

Rund ein Fünftel der Bevölkerung wohnt an Schienenwegen. An viel befahrenen Güterverkehrsstrecken erreicht der nächtliche Mittelungspegel Werte von bis zu 79 Dezibel. Um das Herzinfarktrisiko durch nächtlichen Lärm zu vermeiden, sollte der Schallpegel aber unter 55 Dezibel liegen. Streckenweise ist der nächtliche Lärmpegel an Schienenstrecken höher als der am Tage.

Der BUND fordert:

  • Überarbeitung des "Schienenbonus": Schienenlärm wird als weniger störend empfunden als Straßenlärm. Deshalb gibt es den so genannten "Schienenbonus". Von jedem gemessenen Schallpegel bei der Bahn werden fünf Dezibel abgezogen. Dabei stört gerade die nächtliche Lärmbelastung die Regenerationsphase des Körpers und kann zum Beispiel zu Reizbarkeit, Depression und Erschöpfungszuständen führen.
  • Umrüstung der Bremssysteme: Ältere Wagenmodelle, besonders Güterzüge, sind meist noch mit Graugussklotzbremsen ausgestattet. Diese sind deutlich lauter als die modernen Scheiben- oder Verbundbremsen und nutzen die Schienen weitaus stärker ab. Daneben verursachen sie Unebenheiten auf den Gleisen. Eine Umrüstung aller Wagen auf Scheibenbremsen bzw. "K-Sohlen" ist deshalb notwendig. Darüberhinaus hätte das regelmäßige Schleifen der Schienen – zumindest in Gebieten, in denen Häuser an der Bahnstrecke stehen – eine lärmreduzierende Wirkung.
  • Gesetzliche Regelungen: Für den Straßenverkehr gelten schon seit den 70er Jahren EU-weite Geräuschvorschriften. Für den Bahnverkehr dagegen fehlen sie bis heute. Der BUND fordert die Schaffung von EU-weiten Standards.

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