Mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 im Vergleich zu 1990: Das ist aktuell das offizielle Ziel der Bundesregierung, das so im Klimaschutzgesetz verankert ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, genügt es nicht, nur Effizienzverbesserungen oder die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren in den Blick zu nehmen.
Der BUND setzt sich deshalb gemeinsam mit Wohlfahrts- und Sozialverbänden, Gewerkschaften, Umweltverbänden und den evangelischen Kirchen für eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende ein.
Wie kann eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende gelingen?
Die vier Dimensionen der sozial gerechten und ökologischen Mobilitätswende
Mobilität muss als Teil der Daseinsvorsorge begriffen werden. Nötig sind ein Ausbau des Fuß- und Radverkehrs. Der Öffentliche Personennah- und Fernverkehr muss aufgestockt und überall im Land verfügbar sein. Weitere Bausteine sind Barrierefreiheit, erschwingliche Tickets, eine langfristige und umfassende Finanzierung und ein Stopp von klimaschädlichen Subventionen. Insgesamt müssen Versorgung und Mobilität integriert geplant werden, um die Daseinsvorsorge langfristig und unkompliziert zu sichern.
Treibhausgasemissionen, Schadstoff- und Lärmemissionen schaden dem Klima und unserer Gesundheit. Sie müssen im Zuge der Mobilitätswende kontinuierlich verringert werden. Dabei setzen wir unter anderem auf Maßnahmen, die den Verkehr beruhigen, lebenswerte und erschwingliche Wohngebiete schaffen und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.
Die Mobilitätswirtschaft trägt aktuell einen großen Teil zur Beschäftigung und zum Wohlstand in Deutschland bei. Die Mobilitätswende braucht jedoch ein Umdenken in der Industriepolitik. Hier müssen rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um emissionsarme Zukunftstechnologien und solche jenseits des Autos zu fördern. Beschäftigte im nicht produzierenden Mobilitätssektor dürfen nicht länger prekär beschäftigt werden. Stattdessen braucht es tarifliche Absicherungen und eine fortschrittliche Qualifikationspolitik für alle Arbeitnehmer*innen.
Nicht zuletzt müssen die Menschen sich öffnen für Alternativen zum privaten Pkw. Dafür muss die Bevölkerung an der Mobilitätswende teilhaben können. Die vielerorts vorhandene Abhängigkeit vom eigenen Auto muss durchbrochen und Alternativen in den Vordergrund rücken. Transparenz und Partizipation sind somit ein wichtiger Teil des gemeinschaftlichen Handelns.
"Das Klima zu schützen und den sozialen Zusammenhalt unserer Demokratie zu erhalten, sind die großen Aufgaben unserer Zeit. Um unsere Klimaziele zu erreichen, werden einschneidende Veränderungen notwendig. Sie bergen die Chance für einen nachhaltigen Umbau unserer Gesellschaft. (...) Gemeinsam können wir die Mobilitätswende, ein bedeutendes und zugleich herausforderndes Projekt, stemmen. Wir haben vorgelegt, die neue Bundesregierung muss ab Herbst folgen." (BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock)
Ihre Spende für die Mobilitätswende
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