Alternativen für Schleswig-Holstein

Karte: Fernstraßenplanung und Alternativanmeldungen in NRW Fernstraßenplanung und Alternativanmeldungen in NRW  (BUND)

Auch wenn Schleswig-Holstein vergleichsweise wenige Projekte vorantreibt, sind einige dieser im Bundesvergleich besonders negativ. Nicht nachvollziehbar erscheint der 200 Kilometer lange A 20 Neubau (zusammen mit Nieder­sachsen). Dazu gibt es eine umfassende und konstruktive BUND-Kritik.

Eine Handschrift grüner Regierungsbeteiligung ist hier bisher nicht zu erkennen.


Projekte und BUND-Alternativen

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A 20: Küstenautobahn (vgl. Niedersachsen)

Offizielle Planung: Die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben den Neubau von circa 200 Kilometer Autobahn mit Kosten von mindestens 3 Milliarden Euro angemeldet.

BUND-Alternative: Verweis auf den zum BVWP 2015 von den Ländern angemeldeten achtstreifigen Ausbau der parallelen A 1 und  A 7 und Forderung nach Prüfung eines teilweisen 2+1 Ausbaus bestehender Bundesstraßen. Ebenso fordert der BUND Maßnahmen zur Engpassbeseitigung im Schienennetz. Zur Verknüpfung der Wirtschaftsräume westlich und östlich der Elbe fordert der BUND die Prüfung einer Verbesserung des Fährverkehrs bei Glückstadt. Außerdem plädiert der BUND für eine Ertüchtigung des Nord-Ostseekanals und verweist auf die Möglichkeiten des Seeverkehrs.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Erhalt  eines der bundesweit bedeutendsten unzerschnittenen Landschaftsraumes
  • entspricht der Grundkonzeption des Bundesverkehrswegeplanes
  • bessere Hinterlandanbindung der Seehäfen durch die Optimierung der vorhandenen Bahnstrecken. Die A 20 würde diese Hinterlandanbindung nicht gewährleisten.
  • bedarfsgerecht:die Kapazitätsgrenzen der vorhandenen Straßen sind noch lange nicht erreicht, zudem stagniert der Gesamtverkehr im Elbe-Weser Raum ebenso im Gebiet der geplanten A 20 östlich der Elbe. Teilweise hat der Verkehr  sogar abgenommen.
  • regionale Erreichbarkeiten werden verbessert

BUND-Anmeldung A20 für den Bundesverkehrswegeplan

A21: Ostumfahrung Hamburg

Offizielle Planung: 4-spuriger Ausbau der B 404 zur A 21

BUND-Alternative: Ausbau der Schienenstrecke Neumünster-Bad Oldesloe-Lübeck-Bad Kleinen sowie Ausbau der Schienenstrecke Lübeck (Büchen) – Lüneburg. Gegebenenfalls kommen auch eine Reaktivierung der Güterstrecke Ratzeburg-Zarrentin für den Güterverkehr und Geesthacht-Hamburg für Berufspendler in Betracht. Außerdem verweist der BUND auf den von Hamburg angemeldeten Ausbau der A 1.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Entlastung des Straßennetzes im Raum östl. Hamburg im Güter- und Personenverkehr möglich
  • Entlastung des Schienenengpasses Elmshorn
  • Anschluss an Bahnverbindungen in alle Richtungen
  • Ansiedlung von Gewerbe und Industrie auch bei adäquatem Bahnanschluss möglich
  • Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene fördert die Verkehrssicherheit
  • keine Beeinträchtigung der Naherholungsgebiete und Siedlungsrandbereiche von Schwarzenbek und Geesthacht

BUND-Anmeldung A21 für den Bundesverkehrswegeplan

B5: OU Geesthacht

Offizielle Planung: N-OU Geesthacht der B 5 bis zur A 25/B 5 (Verbleib im vordringlichen Bedarf)

BUND-Alternative: Reaktivierung der Schienenstrecke Hamburg-Geesthacht zur Prüfung

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Entlastung der Straße, gerade zu Pendlerzeiten
  • sinnvolle Folgenutzung vorhandener Infrastruktur
  • keine Belastung des Stadtrandes und umliegender kleiner Gemeinden

BUND-Anmeldung B5 für den Bundesverkehrswegeplan

B5: Bredstedt-Hattstedt

Offizielle Planung: Schleswig-Holstein plant die Meldung von 16 Kilometern Neubau der B 5 zwischen Hattstedt und Bredstedt.

BUND-Alternative: Verweis auf den A 7-Ausbau, gegebenenfalls sind die  Querverbindungen nach Westen zu optimieren. Als B-Vorschlag verlangt der BUND die Prüfung der Variante 1 (zwischen Kilometer 12 und 16) sowie die Prüfung eines Einschnitts zwischen Kilometer 2 und 8 und einen Kreisverkehr im Norden von Bredstedt.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Erhaltung des Geestrandbereiches Hattstedt/Hattstedtermarsch
  • durch Verschiebung der B 5 auf die Variante 1 bleibt Biotopverbundsystem Jelstrom weitgehend erhalten
  • Schonung der Ortsrandbereiche durch die geringen Lärmschutzwälle und den geringen Einschnitt
  • gleichwertige Verbesserung der regionalen Erreichbarkeiten

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