Alternativen für Niedersachsen

Karte: Fernstraßenplanung und Alternativanmeldungen in Niedersachsen Fernstraßenplanung und Alternativanmeldungen in Niedersachsen  (BUND)

Auch wenn einige ursprünglich geplante Projekte bereits weggefallen sind, werden in Niedersachsen neben den großen Autobahnplanungen (A 20 und A 39) immer noch viele willkürlich über das Land verteilte Ortsumfahrungen vorangetrieben. Erfreulich ist es, dass bei der A 39 die BUND-Alternative geprüft wird. Bei der A 20 ist dagegen noch keine Handschrift grüner Regierungsbeteiligung zu erkennen.

Insgesamt hat der BUND in Niedersachsen neun Alternativen zur Prüfung vorgelegt.  


Projekte und BUND-Alternativen

Alle Beiträge auf- oder zuklappen
A20: Bad Segeberg-Westerstede (Nordseeautobahn)

Offizielle Planung: Die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben den Neubau von circa 200 Kilometer Autobahn mit Kosten von mindestens 3 Milliarden Euro angemeldet.

BUND-Alternative: Verweis auf den zum BVWP 2015 von den Ländern angemeldeten achtstreifigen Ausbau der parallelen A 1 und  A 7 und Forderung nach einer Prüfung eines teilweisen 2+1 Ausbaus bestehender Bundestraßen. Ebenso fordert der BUND Maßnahmen zur Engpassbeseitigung im Schienennetz. Zur Verknüpfung der Wirtschaftsräume westlich und östlich der Elbe fordert der BUND die Prüfung einer Verbesserung des Fährverkehrs bei Glückstadt. Außerdem plädiert der BUND für eine Ertüchtigung des Nord-Ostseekanals und verweist auf die Möglichkeiten des Seeverkehrs.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Erhalt eines der bundesweit bedeutendsten unzerschnittenen Landschaftsraumes
  • entspricht der Grundkonzeption des Bundesverkehrswegeplanes
  • bessere Hinterlandanbindung der Seehäfen durch die Optimierung der vorhandenen Bahnstrecken. Die A 20 würde diese Hinterlandanbindung nicht gewährleisten.
  • bedarfsgerecht: die Kapazitätsgrenzen der vorhandenen Straßen sind noch lange nicht erreicht, teilweise hat der Verkehr sogar abgenommen
  • regionale Erreichbarkeiten werden verbessert

BUND-Anmeldung A20 für den Bundesverkehrswegeplan

A33: Nordring Osnabrück

Offizielle Planung: vierspuriger Neubau der A 33 nördlich von Osnabrück

BUND-Alternative: Verweis auf die BVWP-Anmeldung des Ausbaus der A 30 und die Prüfung von temporärer Freigabe der Standstreifen auf der A 30 mit Hilfe von Wechselverkehrszeichen. Gegebenenfalls ist eine weitere Optimierung des Autobahnkreuzes Lotte/Osnabrück und die Erweiterung der A 30 auf 6 Fahrstreifen zu prüfen.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • Schonung des Nettetals (FFH-Gebiet) und Bewahrung dieses Osnabrückers Naherholungsgebietes
  • Kostenersparnis, die für Lärmschutz an der A 30, A 1 und B 68 ausgegeben werden sollte
  • auf temporäre Verkehrsspitzen kann flexibel reagiert werden

BUND-Anmeldung A 33 für den Bundesverkehrswegeplan

A39: Lüneburg-Wolfsburg

Offizielle Planung: 4-streifiger Neubau der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg

BUND-Alternative: Ertüchtigung und stellenweise 2+1 Ausbau B4 an sowie den Neubau der Scharnebecker Schleuse des Elbe-Seiten Kanals.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • keine großräumige Neuzerschneidung dieses bundesweit bedeutenden unzerschnittenen Raumes
  • Erreichbarkeitsdefizite werden beseitigt
  • immense Kostenersparnis
  • bessere Entlastung der Ortsdurchfahrten
  • Schonung von FFH- und Natura-2000-Gebieten

BUND-Anmeldung A39 für den Bundesverkehrswegeplan

B3: OU Celle

Offizielle Planung: Neubau der B 3 (Ortsumfahrung Celle Ost)

BUND-Alternative: Unter anderem die Vollendung der bestehenden Westtangente im Norden zur bestehenden B 3.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • wesentliche Kostenersparnis
  • Schonung des europäischen Schutzgebietes (FFH) und des Naherholungsgebietes Aller-Niederung
  • gleichwertige Entlastung der Celler Innenstadt

BUND-Anmeldung B3 (Celle) für den Bundesverkehrswegeplan

B3 (Hemmingen)

Niedersachsen plant eine Ortsumgehung in Hemmingen (B 3).

Der BUND meldet ein Maßnahmenpaket als Alternative zur B3-Ortsumgehung an.

BUND-Anmeldung B3 für den Bundesverkehrswegeplan

B188: OU Vorsfelde

Offizielle Planung: Neubau OU Vorsfelde, zudem vierstreifiger Ausbau der B 188 zwischen A 39 und L 322

BUND-Alternative: Maßnahmen des Knotenausbaus an der B 188 und L 290, außerdem Maßnahmen der Verkehrslenkung.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • wesentlich kostengünstiger
  • keine Beeinträchtigung des FFH-Gebietes Drömling

BUND-Anmeldung B188 für den Bundesverkehrswegeplan

B210: Riepe-Aurich

Offizielle Planung: Neubau der B 210 zwischen Riepe (A 31) und Aurich, auch Neubau der B 72 und Anbindung an die B 210n.

BUND-Alternative: Verschiedene Maßnahmen im Bestand der B 72. Zudem verweist der BUND auf Schienenausbaumaßnahmen.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • kein Lärm für neue Betroffene, da B 210n an Wohnbebauung entlang führt
  • adäquate Lösung, viel Verkehr wird in Aurich verbleiben (Ziel – und Quellverkehr); zudem würde B 72 durch B 210n nicht entlastet werden (Umweg)
  • viel geringere Kosten und schnellere Realisierbarkeit

BUND-Anmeldung B210n für den Bundesverkehrswegeplan

B214: OU Rheden

Offizielle Planung: mehrere Ortsumfahrungen an der B 214, hier Neubau OU Rheden-Wetschen

BUND-Alternative: Prüfung eines Bündels verschiedener Maßnahmen (u.a. Reaktivierung der Bahnstrecke Nienburg-Diepholz, auch für den Güterverkehr) und Verweis insbesondere auf die Problematik des momentanen Mautausweichverkehrs.

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • keine flächenhafte Neuverlärmung
  • Landschaftsschutzgebiet Geestmoor bleibt unberührt

BUND-Anmeldung B214 für den Bundesverkehrswegeplan

B247: OU Duderstadt

Offizielle Planung: Neubau B 214 Ortsumfahrung Duderstadt

BUND-Alternative: Prüfung eines bestandsnahen Ausbaus der B 214

Vorteile der BUND-Anmeldung:

  • bedarfsgerechte Lösung, da Verkehr stark rückläufig zwischen 2004 und 2012
  • Vermeidung starker Landschaftseingriffe (Einschnitte und Anschnitte)
  • bessere Berücksichtigung des Ziel- und Quellverkehrs in Duderstadt

BUND-Anmeldung B247 für den Bundesverkehrswegeplan

BUND-Newsletter abonnieren!

BUND-Bestellkorb