Wenn mehr als zwei Drittel der Befragten eine Kennzeichnung nicht verstehen und daraus falsche Schlüsse für ihre Kaufentscheidung ziehen, muss diese ganz offensichtlich überarbeitet werden. Bei der aktuell gültigen Effizienz-Kennzeichnung von neuen Pkw ist genau das laut einer Studie der Fall.
Durch die 2011 eingeführte und von Haushaltsgeräten bekannte Einordnung in verschiedene Effizienzklassen sollten Verbraucher*innen Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß der Fahrzeuge einordnen können. Weil aber zur Ermittlung der Effizienzklassen das Fahrzeuggewicht herangezogen wurde (und aktuell noch immer wird), ist die Einteilung in die verschiedenen Klassen nur schwer nachvollziehbar. Denn verglichen werden so nur die relativen Werte von Pkw innerhalb einer ähnlichen Gewichtsklasse – und nicht die realen, absoluten Umweltauswirkungen aller erhältlichen Fahrzeuge.
Dass so beispielsweise ein schwerer SUV trotz höherem Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß in eine bessere Effizienzklasse eingestuft werden kann als ein leichterer und deutlich sparsamerer Kleinwagen, dient vor allem den Herstellern. Denn eine bessere Effizienzklasse suggeriert den Verbraucher*innen Umweltfreundlichkeit und verbessert dadurch die Verkaufschancen der schweren, umweltschädlicheren Boliden.
Gewichtsbezug abschaffen, "A" nur für wirklich sparsame Autos
Um Verbraucher*innen und Umwelt besser zu schützen, plädiert der BUND dafür, den Gewichtsbezug beim Pkw-Label abzuschaffen. Im Zuge der ohnehin notwendigen Novellierung der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung muss auf ein absolutes, einzig an Verbrauch und CO2-Ausstoß der Autos orientiertes Label umgestellt werden. Wer ein Fahrzeug mit der Effizienzklasse "A" anschafft, muss sich zukünftig sicher sein, dass sein Auto zu den sparsamsten aktuell verfügbaren Modellen gehört.
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