Das ist erschreckend, denn die gefundenen Weichmacher greifen in das Hormonsystem ein und stehen unter anderem im Verdacht, Unfruchtbarkeit hervorzurufen. Kleinkinder sind durch diese Stoffe besonders gefährdet, da das Hormonsystem die körperliche und geistige Entwicklung steuert.
Als Quelle für die Belastung kommen in erster Linie Einrichtungsgegenstände aus Weich-PVC in Frage. Weichmacher machen den normalerweise harten Kunststoff PVC elastisch. Viele Kitas sind z.B. ausgestattet mit PVC-Bodenbelägen, Vinyltapeten, Turnmatten, Matratzenbezügen, Gymnastikbällen, abwaschbaren Tischdecken und Spielsachen aus Weichkunststoff. Während Weichmacher in Spielzeug bereits verboten sind, dürfen sie in diesen Produkten weiter verwendet werden.
Wir forderten die Bundesregierung auf, Phthalat-Weichmacher in allen Produkten im Umfeld von Kindern zu verbieten. Das Verbraucherschutzministerium schiebt das Thema jedoch auf die lange Bank.
Auf kommunaler Ebene und in den Kitas selbst hat sich dagegen viel bewegt: Von Dachau bis Hannover wurden Städte, Gemeinden und private Kitaträger aufgrund der BUND-Untersuchung aktiv: Viele ließen ihre Kitas überprüfen und schauen in Zukunft ganz genau hin, ob Produkte Schadstoffe enthalten. Die Stadt Köln änderte ihre Beschaffungsrichtlinien und verzichtet nun nicht nur bei Baumaterialien sondern auch bei Ausstattungsgegenständen auf PVC.