AKW Isar: Ein Atomkraftwerk in der Einflugschneise

Der AKW-Standort Isar gilt aufgrund seiner geographischen Lage als besonders gefährdet durch Flugzeugabstürze: Er liegt in der Einflugschneise der Münchener Airports.

AKW Isar 2 AKW Isar 2

Am 30. März 1988 wäre es nach dem Absturz eines französischen Kampfflugzeugs (Mirage) in nur zwei Kilometer Entfernung vom AKW Isar beinahe zu einer Katastrophe gekommen. In diesem seinerzeit häufig für Kampfübungen genutzten Luftraum galt der Kühlturm der Atomanlage als beliebte Wendemarke.

Der Kraftwerksblock 2 war im Jahre 2000 das AKW mit der größten Stromleistung der Welt. Nach einer Studie ist die Kinderkrebsrate im Wohnumfeld von 15 Kilometern um das AKW signifikant höher als im weiteren Umfeld.

Gegen das AKW Isar gab es in den 1970er Jahren die ersten bayernweiten Anti-Atom-Demonstrationen. AtomkraftgegnerInnen erwirkten 1984 gerichtlich einen Baustopp gegen Isar 2. Dieser konnte aber aufgrund der finanziellen Risiken des Prozesses für die private Klägerin nicht weiterverfolgt werden. Auch die über 10.000 Einwendungen blieben erfolglos.

AKW Isar 2

Typ: Druckwasserreaktor

Netto-Leistung: 1.410 MW

Inbetriebnahme: 9.4.1988

Laufzeitende nach "Atomausstieg 2011": 31.12.2022

Betreibergesellschaft: 75 Prozent PreussenElektra GmbH, 25 Prozent Stadtwerke München

Störfälle: 26 meldepflichtige Ereignisse seit 2000, keines wurde als Störung gemäß der INES (= Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse) bewertet.

AKW Isar/Ohu 1 (abgeschaltet am 17.3.2011)

Typ: Siedewasserreaktor

Netto-Leistung: 878 MW

Inbetriebnahme: 21.03.1979

Betreibergesellschaft: PreussenElektra GmbH

Zwischenfälle: 51 meldepflichtige Ereignisse seit 2000, keines wurde als Störung gemäß der INES bewertet.

Bildergalerie: Die drei deutschen Atommeiler

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Juliane Dickel

BUND-Expertin für Energiepolitik, Klima und Atom
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