Höchstwerte an Silvester, Schneemangel und überdurchschnittliche Temperaturen: Der diesjährige Winter in Deutschland fiel laut Meteorologen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) erneut deutlich zu warm aus. Demnach befanden sich die Messwerte der rund 2000 Wetterstationen rund 2,7 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990.
Silvester im T-Shirt
Und der Jahreswechsel brachte sogar Rekordtemperaturen. So wurde zu Silvester an der oberbayerischen Station Wielenbach ein frühlingshafter Höchstwert von 20,8 Grad gemessen. „Wir hatten im Winter schon höhere Temperaturen, aber zum Jahreswechsel war es noch nie so warm seit Beginn der Messungen 1881“, sagte DWD-Experte Andreas Friedrich. „Ein zu milder Winter allein macht noch keinen Klimawandel. Wohl aber der zwölfte zu warme Winter in Folge“, mahnt Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Eine ganze Generation erlebt Winter anders
Die zu hohen Temperaturen haben Einfluss auf die eigentlichen Winterphänomene: Schnee und Eis. In Norddeutschland haben sich die Tage mit einer geschlossenen Schneedecke pro Jahr seit den 40ern teilweise halbiert, wie zum Beispiel in Hamburg. Auch wenn es große regionale Unterschiede gibt, ist der deutschlandweite Trend eindeutig: Schlitten und Schlittschuhe werden immer seltener zum Einsatz kommen – ein kultureller Verlust durch den Klimawandel. Für junge Menschen verschiebt sich das „Normale“. Extremereignisse, die in den letzten Jahren gehäuft vorkommen, werden wohl als weniger dramatisch empfunden.
Und was ist mit der Natur?
Schnee- und Eisdecken sind für Prozesse im Ökosystem sehr wichtig: Zum Beispiel für die Durchmischung des Wassers in Seen.
Schon jetzt schlagen Forscher*innen für die Alpen Alarm. Dort liegt vielerorts nur ein Bruchteil des üblichen Schnees, der auch als Regen ausblieb. Geht es so weiter, dürfte bald Trockenheitsalarm in den Ländern der Region gelten. Es droht ein zweiter Dürresommer für Italien und Frankreich in Folge.
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