Wieder Luchsnachwuchs in Thüringen

23. April 2021 | Lebensräume, Naturschutz

In ihrem Luchs-Projekt konnten der BUND Thüringen und die Universität Göttingen zum dritten Mal innerhalb eines Jahres Luchsnachwuchs in Nordthüringen nachweisen.

Jungluchs Dieser halbwüchsige Jungluchs wurde 2020 in Nordthüringen geboren.  (BUND / Universität Göttingen)

Und wieder ein Erfolg für das Luchs-Projekt des BUND und der Universitäten Göttingen und Freiburg: Erneut konnte Luchs-Nachwuchs fotografiert werden.

Das Bild unserer Wildtierkamera bei Nordhausen zeigt einen bislang unbekannten, kräftigen, halbwüchsigen Jungluchs, der im vergangenen Jahr geboren wurde. Damit konnten zum dritten Mal innerhalb eines Jahres Jungluchse im Projektgebiet nachgewiesen werden.

Das Besondere: Bereits zweimal wurde nun Luchsnachwuchs außerhalb des Harzes fotografiert, also außerhalb des Kernvorkommens der Luchse in Norddeutschland. 

Außerdem bewegen sich die Luchse in den Landkreisen Nordhausen und Eichsfeld oftmals nicht innerhalb geschlossener Wälder, sondern nutzen verschiedene Waldinseln. Das zeigt auf erfreuliche Weise, dass die Luchse sich auch zunehmend Lebensräume außerhalb des Harzes erschließen. 

Luchse weiterhin gefährdet

Doch selbst in Nordthüringen bleibt das Leben für die Luchse gefährlich: Straßen zerschneiden auch hier ihre Lebensräume. Und deren Überquerung kann für die Tiere zur tödlichen Falle werden. Immer wieder werden Luchse in Deutschland überfahren. Auch Krankheiten wie die Räude und illegale Tötungen setzen den wenigen Luchsen hierzulande zu. 

Der BUND setzt sich für die Erhaltung der letzten unzerschnittenen Lebensräume ein, kämpft für mehr Grünbrücken und Wildtunnel an Straßen und gegen Wildtierkriminalität, also die illegale Tötung von Luchsen. 

Er engagiert sich zudem dafür, Luchse in geeignete Lebensräume auszusetzen, damit sie überlebensfähige Bestände aufbauen und sich die voneinander isolierten Luchs-Vorkommen miteinander vernetzen können.

Das gemeinsame Projekt des BUND und der Universitäten Göttingen und Freiburg hat zum Ziel, die Ausbreitung des Luchses in Mitteldeutschland zu erforschen. Es wird vom Thüringer Umweltministerium gefördert. Die Fotos wurden im Rahmen einer mehrjährigen systematischen Untersuchung mit Wildtierkameras gemacht. Möglich gemacht hat das auch die Unterstützung der Waldbesitzenden und Jäger*innen vor Ort.

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