Weniger neue Autos in 2021: Kommt jetzt die Mobilitätswende?

07. Januar 2022 | Mobilität

2021 wurden erneut weniger neue Pkw zugelassen als im Jahr zuvor. Doch der Trend wird leider nicht anhalten. Schon im nächsten Jahr könnte es auf Deutschlands Straßen noch enger werden.

Auspuff eines Autos; Foto: © nbnserge - Fotolia.com  (nbnserge / Fotolia.com)

Abgase, Lärm und ein immenser Ressourcenverbrauch: Würde es heute erfunden werden, würde wohl kaum jemand das Auto für zukunftsfähig halten. 23 Stunden am Tag stehen private Pkw im Schnitt ungenutzt herum und wenn sie gebraucht werden, dann meist nur für überschaubare Strecken. Trotzdem stieg die Zahl der Autos auf Deutschlands Straßen in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter an, seit 1960 hat sie sich gar verzehnfacht. Doch zuletzt gab es einen kleinen Einbruch bei den Neuzulassungen. Beginnt nun die Wende?

2,62 Millionen Autos kamen im Jahr 2021 neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch mitteilte. Das waren demnach mehr als zehn Prozent weniger als im Jahr davor. Schon 2020 waren die Neuzulassungen aufgrund der Corona-Krise um fast 20 Prozent eingebrochen. In diesem Jahr geht der Rückgang vor allem auf die Lieferengpässe insbesondere bei Elektronikbauteilen zurück. Das zeigt, dass der immense Ressourcenverbrauch weltweit zunehmend zum Problem wird.

Verkäufe bei Elektroautos nehmen zu

Ausgenommen von dieser Entwicklung waren unter anderem die alternativen Antriebe. Mehr als jedes zehnte (13,6 Prozent) neu zugelassene Fahrzeug war im vergangenen Jahr ein rein batterie-elektrisches. Fast 356 000 Autos waren laut KBA mit einem entsprechenden Antrieb ausgestattet, 85 Prozent mehr als im Jahr davor. Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Denn um die Klimaziele im Verkehr bis zum Jahr 2030 zu erreichen, muss zukünftig eine große Zahl der Autos elektrisch unterwegs sein und mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Allerdings müssen zukünftige Fahrzeuge klein, leicht sowie sparsam sein, möglichst wenig Energie und Rohstoffe benötigen und das sowohl in der Herstellung, im Betrieb, als auch bei der späteren Entsorgung der Fahrzeuge.

In den letzten Wochen ist jedoch bereits bekannt geworden, dass einige Hersteller auch bei Elektroautos verstärkt auf SUV setzen und Kleinwagen-Modelle auslaufen lassen. Das berichtete etwa die Wochenzeitung "Die Zeit". Die Kehrtwende in der Mobilität steht also nicht bevor. Und so rechnen auch Expert*innen damit, dass die Lieferschwierigkeiten 2022 gelöst sein könnten und wieder mehr neue Pkw ihren Weg auf unsere Straßen finden. 

Was die Politik tun muss

Damit sich also endlich etwas ändert, ist auch die Politik gefragt. In unsere Broschüre zur Mobilitätswende zeigen wir, wie Mobilität von morgen gelingen kann. Leichtbau, ambitionierte CO2-Grenzwerte, generelle TempolimitsVerkehrsvermeidung und -verlagerung, Reform der Kfz-Steuer und Abschaffung des Dienstwagenprivilegs sind einige Maßnahmen, die Abhilfe schaffen könnten. Auch klimaschädliche Subventionen für Dieselkraftstoff und Dienstwagen sowie die "Pendlerpauschale" konterkarieren die Bemühungen zur Einsparung von CO2 im Bereich Verkehr. 

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