Welttag der Feuchtgebiete: Auen und Moore benötigen unseren Schutz

02. Februar 2022 | Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Lebensräume, Naturschutz, Nachhaltigkeit

Am 2. Februar ist "World Wetlands Day", also der Welttag der Feuchtgebiete. Der Tag soll an die Bedeutung von Mooren, Seen, Quellen und anderen Feuchtgebieten erinnern. Denn die sind unerlässlich für Menschen, Tiere und das Klima – und dennoch stark bedroht.

Ewiges Meer: Hochmoor bei Aurich, Ostfriesland; Foto: Wolfgang Willner / BUND Ewiges Meer: Hochmoor bei Aurich, Ostfriesland  (Wolfgang Willner / BUND)

Vor 51 Jahren unterzeichneten zahlreiche Länder auf Initiative der UNESCO in der iranischen Stadt Ramsar eine Vereinbarung zum Schutz von Feuchtgebieten. Ein wichtiger Schritt im Kampf für den Naturschutz und der Grundstein des Welttags der Feuchtgebiete am heutigen Mittwoch.

Anlässlich des Tages finden in mehreren Ländern zahlreiche Veranstaltungen statt, um auf die enorme Bedeutung unserer Auen und Moore aufmerksam zu machen. Feuchtgebiete spielen eine große Rolle für den Klima- und Hochwasserschutz, für das ökologische Gleichgewicht und für die Artenvielfalt.

Welttag der Feuchtgebiete: BUND-Auenschutzprojekte gehen weiter

Der BUND setzt sich zum Beispiel für die Erhaltung und Renaturierung von Auen ein. Auen sind natürliche Überflutungsflächen von Gewässern: Sie dienen als effektiver Hochwasserschutz, wirksamer CO2-Speicher und gigantisches Klärwerk. Wie ein Schwamm halten sie Wasser in der Landschaft zurück, kühlen bei großer Hitze die Umgebung und schützen ganze Landstriche vor dem Austrocknen. Das Kommen und Gehen des Wassers gestaltet ein reichhaltiges Mosaik unterschiedlicher Lebensräume, so dass auf engem Raum zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere anzutreffen sind. Naturnahe Flussauen gehören daher zu den artenreichsten Ökosystemen in Mitteleuropa.

Auch Moore dienen dem Hoch- und Grundwasserschutz: Sie können sich bei Starkregen vollsaugen und 90 Prozent des Niederschlagswassers zwischenspeichern. Für seltene Tiere und Pflanzen bilden Moore durch ihre besonderen Bedingungen ein Refugium. Außerdem speichern Moore enorme Mengen Kohlendioxid, weltweit etwa doppelt so viel CO2 wie alle Wälder zusammen.

Auen und Moore sind in großer Gefahr

In Deutschland sind über zwei Drittel der natürlichen Auen verschwunden. Der Großteil der Auen ist bereits heute Siedlungen, Landwirtschaft und dem Straßenbau zum Opfer gefallen.

Bei den Mooren sieht es noch düsterer aus: Bis heute wurden etwa 99 Prozent aller Moore entwässert und abgebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Neben der Gewinnung von Land zur landwirtschaftlichen Nutzung und zur Besiedlung wurden und werden noch heute ausgedehnte Moorflächen zur Gewinnung von Torf zerstört.

Der BUND setzt sich für die Erhaltung und Renaturierung von Auen und Mooren ein

Der BUND kämpft dafür, die Auen und Moore zu erhalten und entwässerte Flächen wiederherzustellen. In dem Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" wurde der Auwald in der Hohen Garbe wieder zum Leben erweckt und ein Korridor entworfen, der die vereinzelten, naturnahen Auen-Lebensräume in der Region wieder miteinander vernetzt.

Von Burg Lenzen an der Elbe aus ist das BUND-Auenzentrum auch in der Flusspolitik aktiv, lädt regelmäßig zu Fachtagungen ein und organisiert zusammen mit dem BUND-Besucherzentrum zahlreiche Veranstaltungen und Exkursionen. BUND-Gruppen führen in ganz Deutschland praktische Moorrenaturierungen und Pflegemaßnahmen durch.

Was Verbraucher*innen tun können, um Moore und Auen zu schützen

Sie wollen ebenfalls zum Auen- und Moorschutz beitragen? Dann unterstützen Sie die Arbeit des BUND mit einer Spende für unsere Moore!

Auch im Alltag können Sie etwas unternehmen: Kaufen Sie für Ihren Garten und Balkon nur torffreie Erde. Denn auch "torfreduzierte" und "torfarme" Erden können immer noch bis zu 80 Prozent des Moor-Produkts beinhalten. In unserem Einkaufsführer finden Sie eine Auflistung torffreier Produkte.

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