Unverbindlich reicht nicht

15. August 2018 | Nachhaltigkeit, Suffizienz, Energiewende, Klimawandel, Kohle, Landwirtschaft, Lebensräume, Meere, Mobilität, Naturschutz, Ressourcen & Technik

Es wird Zeit, dass die Bundesregierung wirklich wichtige Aufgaben anpackt – und dafür sorgt, dass Deutschland die begrenzten Ressourcen unserer Erde nachhaltig nutzt. Ihre Strategie dafür zeigt bislang zu wenig Wirkung.

Mädchen mit Megafon Heutigen und künftigen Generationen weltweit ein Leben in Würde zu ermöglichen ist Ziel der nachhaltigen Entwicklung. Packen wir es endlich an!  (pushlama / iStock.com)

Vor drei Jahren formulierte die UN-Vollversammlung 17 Ziele für eine global nachhaltige Entwicklung.

So einigte sie sich darauf, bis zum Jahr 2030 Armut und Hunger zu beenden und allen Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen.

Ein Drittel der Ziele dient dem Schutz von Umwelt und Natur: alle Menschen mit nachhaltiger Energie zu versorgen, die Klimakrise zu bekämpfen, den Artenschwund zu stoppen oder die Meere nachhaltig zu nutzen. Eine bedeutsame Agenda – wie steht es heute darum?

Deutschland muss aktiv werden

Auch Deutschland hat sich verpflichtet, diese Ziele umzusetzen. Im eigenen Land und mit Blick auf die weltweiten Folgen unserer Wirtschaft und unseres Konsums. Daran hat die Bundesregierung ihre Nachhaltigkeitsstrategie orientiert. Doch diese ist nicht verbindlich. Entsprechend zeigt sie wenig Wirkung – schon, weil sie mit dem herrschenden Wachstumsdogma unvereinbar ist.

Erst jüngst ging durch die Presse: Deutschland wird seine Klimaziele für 2020 noch deutlicher verfehlen als gedacht. Auch von anderen Umweltzielen sind wir weit entfernt – ob für Verkehr, Landwirtschaft oder Artenschutz.

Dies bestätigten internationale Gutachter*innen kürzlich dem Rat für Nachhaltige Entwicklung. Mit Blick auf "gravierende Zielverfehlungen" mahnten sie ein weitaus entschiedeneres Handeln der Bundesregierung an. Denn während die Koalition endlos über Details ihrer Flüchtlingspolitik streitet, verschärfen sich die globalen Krisen: Stetig steigen die Temperaturen und schwindet die biologische Vielfalt.

Gemeinsam über Nachhaltigkeit nachdenken

Die Bundesregierung muss also ihre Nachhaltigkeitsstrategie endlich zur Priorität machen. Ob in der Wirtschafts-, der Verkehrs- oder der Agrarpolitik: Überall ist eine gründliche Neuausrichtung im Sinne globaler Nachhaltigkeit überfällig.

Auch die Medien sollten ausführlicher über die angesprochenen Probleme und Lösungsansätze berichten – ob aus Anlass einer Demonstration für den Kohleausstieg oder der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Wichtig ist das auch für den notwendigen kulturellen Wandel: Dieser kann ja nur gelingen, wenn unsere Gesellschaft intensiv darüber nachdenkt, wie sie ihren/unseren Lebensstil umweltverträglicher gestalten kann.

Vor Kurzem vereinbarte der BUND eine Kooperation mit dem Deutschen Kulturrat. Denn Umweltbildung und kulturelle Bildung sind eng verbunden: die eine mit ihrem Blick auf den verantwortlichen Umgang mit Ressourcen; und die andere mit ihrer Ergebnisoffenheit für neue Perspektiven und Lösungswege.

In diesem Sinne ist auch die Bundesregierung gefordert: Es gilt, die Bildung für nachhaltige Entwicklung deutlich zu stärken. Um die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen, braucht es unser aller Engagement. 

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