Umweltverbände fordern von Bundesminister Schmidt zukunftsfähige Agrarpolitik für Mensch, Tier und Natur

06. Februar 2017 | Landwirtschaft, Massentierhaltung

Ein Kurswechsel in der Agrarpolitik ist längst überfällig. Die Bauernregeln des Umweltministeriums verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.

Für eine ökologische, gentechnikfreie Landwirtschaft! Umwelt-, Natur- und Tierschutz müssen stärker in die Agrarpolitik integriert werden.  (Emiel Molenaar / unsplash.com)

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND, Nabu und DNR

Anlässlich der scharfen Kritik von Bundes­land­wirtschafts­minister Schmidt an den "neuen Bauernregeln" des Bundesumweltministeriums haben die Umweltverbände BUND, Nabu und DNR auf den überfälligen Kurswechsel in der Agrarpolitik hingewiesen. "Düngemittel und Pestizide im Grundwasser, anhaltender Verlust der Arten­viel­falt, Vermaisung der Landschaft und Massentierhaltung machen deutlich, dass es ein 'Weiter so' in der Agrarpolitik nicht geben kann", sagte DNR-Präsident Kai Niebert.

Daher sei Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt aufgefordert, die bestehenden Handlungs­spielräume für eine Ökologisierung der Agrarpolitik endlich konsequent zu nutzen. Das Bundes­umwelt­ministerium habe mit seiner humorvollen Plakataktion für "neue Bauernregeln" lediglich den enormen Reformbedarf für eine zukunftsfähige Landwirtschaft hervorgehoben. Die Reaktion von Bundesminister Schmidt auf die Kampagne sei vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar.

Aus Sicht der Umweltverbände ist eine stärkere Integration von Umwelt-, Natur- und Tierschutz in die Agrarpolitik auch im Interesse einer bäuerlichen Landwirtschaft unverzichtbar. "Umweltschutz ist kein Selbstzweck. Die gravierenden Umweltbelastungen zeigen, dass ein Umsteuern in der Agrarpolitik notwendig ist. Minister Schmidt sollte endlich einen Maßnahmenkatalog für eine zukunftsfähige ökologische Landwirtschaft vorlegen anstatt an Kampagnen des Umweltministeriums herumzumä­keln", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Ob Düngepolitik, Gentechnik-Anbauverbot, Tierwohlförderung oder EU-Agrarreform – die Liste des agrarpolitischen Änderungsbedarfs sei groß. Die Verbände appellierten an Schmidt, sein Haus gesellschaftlich breiter aufzustellen, anstatt es den Lobbyinteressen der Agrarindustrie zu überlassen. "Wer die Landwirtschaft auf die Massenproduktion von Lebensmitteln für den Weltmarkt konzentrieren möchte, setzt die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen aufs Spiel und gefährdet die Existenz unzähliger bäuerlicher Betriebe", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Pressekontakt

Katrin Wenz, BUND-Agrarexpetrin, Tel. (030) 2 75 86-549, katrin.wenz(at)bund.net

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