Gutes Wohnen für alle

19. Januar 2022 | Ressourcen & Technik, Suffizienz, Nachhaltigkeit, Energiewende

Ein Zusammenschluss aus Sozial- und Umweltverbände fordert eine sozial-ökologische Wohn- und Bauwende. Denn beim Wohnen und Bauen gibt es großen Handlungsdruck.

Energiesparhäuser Energieeffiziente Häuser in Neubausiedlung  (Fotolia.com: danielschoenen)

Die Wohnungs- und Mietenfrage ist eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit. In Deutschland, dem fünftreichsten Land der Welt, gibt es über eine halbe Million wohnungslose Menschen. Und diese Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Täglich werden arme Menschen, Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen und Rentner*innen durch Gentrifizierungsprozesse aus ihren Kiezen verdrängt. In allen deutschen Städten steigen die Mietpreise, während ländliche Regionen wegen mangelnder Infrastruktur aussterben.

Auf der anderen Seite ist der Bau und Betrieb von Gebäuden für 52 Prozent des Müllaufkommens und 90 Prozent des mineralischen Rohstoffverbrauchs verantwortlich. Allein Raumwärme, Kühlung, Beleuchtung und Warmwasser machen etwa 35 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs aus. Die globale Zementproduktion emittiert mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr. Das heißt: Der Gebäudesektor ist ein maßgeblicher Treiber der Ressourcen- und Klimakrise

Die Forderung nach Klimaschutz und mehr bezahlbarem Wohnraum werden jedoch politisch häufig gegeneinander ausgespielt. Etwa, wenn die Mietpreisbremse als Klimabremse bezeichnet wird.

Sozial und ökologisch – das lässt sich nur gemeinsam lösen 

Der BUND und weitere Sozial- und Umweltverbände als zivilgesellschaftliche Akteure denken die sozialen und ökologischen Herausforderungen im Bereich Wohnen und Bauen zusammen. Das erwarten wir auch von der Bundespolitik. Es braucht eine konsequente sozial-ökologische Strategie, die Mieter*innenschutz, Ressourcenschutz, ökologisches Sanieren und Bauen, Flächenschutz und Bekämpfung sozialer Ungleichheit und Wohnungslosigkeit konsequent zusammendenkt.

Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe, dem Paritätischen Gesamtverband, dem Sozialverband VdK, dem Deutschen Mieterbund und zehn weiteren Organisationen hat der BUND in dem Policy Briefing "Wir brauchen eine sozial-ökologische Wohn- und Bauwende" die zentralen Schritte und Maßnahmen für eine solche sozial-ökologische Wohn- und Bauwende erarbeitet. 

Kernelemente einer sozial-ökologischen Wohn- und Baupolitik

Die Kernelemente einer solchen Politik sind aus unserer Sicht unter anderem:

  • Mieter*innen haben ein Anrecht auf genug bezahlbaren, ökologischen und sicheren Wohnraum. Die Politik muss dieses Anrecht gewährleisten. D.h. Wohnraum muss gemeinwohlorientiert verwaltet und geplant werden.
  • Bestehende Gebäude müssen, unter Beachtung der Bezahlbarkeit für Mieter*innen, klima- und ressourcenfreundlich werden. Es darf nur so wenig und so sozial-ökologischen Neubau wie möglich geben.
  • Städte müssen sozial & ökologisch gestaltet und geplant werden. Ländliche Regionen müssen gefördert werden.

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