Wie schon im letzten Jahr besiedeln mit den Uferschwalben auch derzeit geschickte und wendige Flugkünstler eine Steilwand in der Hohen Garbe. Die Uferschwalben brüten in langen Röhren, die sie vorher mit erstaunlicher Kraft an Uferabbrüchen ins Erdreich schaben. Am hinteren Ende entsteht ein etwas größerer Hohlraum, den die werdenden Eltern mit Halmen und Federn auspolstern. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungen etwa 20 Tage in der Bruthöhle.
In der Hohen Garbe sind die Jungvögel inzwischen größtenteils flügge geworden und ausgeflogen. In der freien Natur gibt es durch das Fehlen dynamischer Prozesse in der Landschaft kaum noch Gelegenheiten dafür, dass Uferabbrüche auf natürliche Weise entstehen können. Also muss der Mensch nachhelfen um diesen Flugkünstlern ein Zuhause aus zweiter Hand zu schaffen, so auch in der Hohen Garbe.
Im BfN-geförderten Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" hat das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen das einst infolge der Bodenentnahme für den Deichbau entstandene Abgrabungsgewässer durch verschiedene Maßnahmen ökologisch aufgewertet. In Abstimmung mit den Anwohnern wurde unter anderem die Uferverwallung am Abgrabungsgewässer in zwei Abschnitten stehengelassen: Ein Glück für die Uferschwalbe, die nach ihrer Rückkehr aus wärmeren Regionen im April hier nun einen geeigneten Ort zum Brüten findet.