Schon in Kürze soll der Bau des LNG-Terminals vor Rügen beginnen. Nachdem sich die Gemeinde Sellin durch Proteste erfolgreich gegen den Bau zur Wehr setzte, soll es nun im Hafen von Mukran entstehen. Mukran liegt in Sicht- und Hörweite der meist besuchten Strände der Insel.
Massive Schäden für Lebensräume
Damit einher gehen massive Schäden des Lebensraums Ostsee und ihrer Unterwasserbiotope. Zudem ist eine Pipeline durch den Greifswalder Bodden nach Lubmin geplant, die mehrere Vogelschutzgebiete durchschneiden würde. Umweltprüfungen sollen durch ein beschleunigtes Verfahren umgangen werden.
Was ist LNG?
LNG steht für Liquified Natural Gas. Es besteht größtenteils aus dem Klimakiller Methan und wird etwa in den USA, Russland und Australien durch Fracking gewonnen. Zum Transport mittels Schiffen ist eine dauerhafte Kühlung auf etwa minus 160 Grad Celsius notwendig. Am Zielhafen kann es aufgeheizt und im gasförmigen Zustand in Gasnetze eingespeist werden.
Was ist Fracking?
Fracking, auf Deutsch: Aufbrechen, in unkonventionellen Lagerstätten ist nichts anderes, als das besonders tiefe Bohren in harte oder dichte Gesteinsschichten mit eingeschlossenem Erdgas. Ein Chemikalien-Wassergemisch sprengt das Gestein auf. Das Erdgas wird frei, bindet sich an das Wassergemisch und wird über einen Rücklauf an die Oberfläche transportiert.
Unkonventionelles Fracking ist in Deutschland seit Anfang des Jahrzehnts verboten. Und zwar aus gutem Grund. Es kann Boden und Gewässer verschmutzen und Erdbeben verursachen. Neben der chemischen Verunreinigung kann dieses Grubenwasser auch radioaktiv und toxisch sein.
Bevölkerung gegen LNG-Terminal
Weite Teile der Bevölkerung von Rügen sind gegen das geplante LNG-Terminal an ihrer Insel. Auch unsere Freund*innen vom BUND-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern machen mobil. Die Bundesregierung muss das Vorhaben stoppen. Die akute Energiekrise ist überwunden und die Belange von Klima- und Umweltschutz gehören an erste Stelle.