ProGress II: Weichen stellen für einen verantwortungsvollen Konsum

07. September 2015 | Ressourcen & Technik

Am 13. August dieses Jahres hatte die Menschheit es wieder einmal "geschafft": Dieses Datum markierte den "Earth Overshoot Day", zu Deutsch "Ökoschuldentag" oder "Welterschöpfungstag". An jenem Tag hatte die Weltgemeinschaft den Anteil an Ressourcen, den unsere Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann, bereits verbraucht. Bis Jahresende wird der weltweite Konsum unseren Planeten also über die Maßen belasten und natürliche Lebensgrundlagen vernichten.

Hand schützt Pflanze Ein verantwortungsbewusster Umgang mit unseren begrenzten materiellen Ressourcen ist unumgänglich.  (Frank Oppermann / iStock.com)

Jahr für Jahr rückt der "Ökoschuldentag" weiter zur Jahresmitte vor – noch 1987 fiel er auf Ende Dezember. Dies ist nur eines von vielen Signalen dafür, dass ein verantwor­tungs­bewusster Umgang mit unseren begrenzten materiellen Ressourcen unum­gänglich ist. Für Weichenstellungen könnte das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) II sorgen, das zurzeit das Bundes­umwelt­ministerium federführend fortschreibt. Zu dem aktuellen Entwurf können Verbände bis zum 14. September Stellung beziehen.

Mit ProgRess II wird sich zeigen, ob Deutschland den richtigen Weg einschlägt und beim Ressourcen­schutz über Effizienzsteigerungen hinauskommt. Ziel muss es sein, nicht nur Ressourcen zu schonen, sondern auch Folgeschäden zu berücksichtigen und Grenzen beim Verbrauch und bei negativen Umweltauswirkungen zu definieren und einzuhalten. So müsste der weltweite Ressourcenverbrauch bis zum Jahr 2050 auf die Hälfte des Stands von 2000 reduziert werden, um einen nachhaltigen Zustand zu erreichen. Dies würde eine Begrenzung des Rohstoffverbrauchs auf maximal drei Tonnen pro Jahr und Person bedeuten, aus heutiger Sicht nahezu unvorstellbar. Ein wichtiger erster Schritt wäre es daher, den Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu messen und zu begrenzen. Als Indikatoren hierfür eignen sich Land-, Wasser-, Material- und CO2-Fußabdrücke. Der BUND setzt sich darüber hinaus für eine Suffizienz-Orientierung unserer Gesellschaft ein ("Weniger ist mehr").

Vor diesem Hintergrund veröffentlicht der BUND die Broschüre "Ressourcenschutz ist mehr als Rohstoffeffizienz". Sie stellt Fakten zu einem zukunftsfähigen Umgang mit begrenzten Ressourcen dar, erklärt Zusammenhänge und gibt Entscheidungshilfen für Politiker und Anregungen für gesellschaftliche Initiativen. Es geht vor allem darum, wie Wirtschaft und Gesellschaft Rohstoffe nachhaltig nutzen und mit den daraus erzeugten Produkten und Abfällen ökologisch sinnvoll umgehen können.

Mehr Informationen

Informationen und Rückfragen bei:
Rolf Buschmann
BUND-Referent Technischer Umweltschutz
Kaiserin-Augusta-Allee 5,
10553 Berlin 
Tel. (030) 2 75 86-482

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