PFAS-Verbot: Über 56.000 Menschen stimmen dafür

24. Januar 2025 | Chemie, Naturschutz, Lebensräume

Der BUND hat heute über 56.000 Unterschriften der Petition „PFAS stoppen“ an das Bundesministerium für Gesundheit überreicht. Die Petition fordert Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf, sich für eine EU-weite Beschränkung der Ewigkeitschemikalien einzusetzen.

Menschen stehen vor dem Bundesgesundheitsministerium und übergeben die PFAS Petition. Der BUND hat über 56.000 Unterschriften der Petition „PFAS stoppen“ an das Bundesministerium für Gesundheit überreicht.  (Bild: BUND)

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind eine Gruppe von mehr als 10.000 chemischen Verbindungen. Bisher sind weniger als 20 davon reguliert, obwohl sie schädlich für Gesundheit und die Umwelt sind. Sie können nicht vollständig abgebaut werden und reichern sich in unseren Körpern und der Umwelt immer weiter an.

Gesundheitsrisiko PFAS

Fast jeder Mensch hat PFAS bereits im Blut – das hat auch unser BUND-Bluttest gezeigt. Sie verschmutzen Luft, Gewässer und Böden und gelangen vor allem über die Nahrung in unsere Körper. Für einige der bislang untersuchten PFAS ist ein Zusammenhang mit Entwicklungsstörungen bei Föten, erhöhte Fehlgeburtsraten, Schwächung des Immunsystems, Erkrankungen der Schilddrüse und der Leber, sowie Nieren-, Hoden- und Brustkrebs bereits nachgewiesen. Bei den meisten PFAS sind die toxischen Wirkungen auf Menschen und Tiere bislang wenig untersucht.

EU-Verbot von PFAS muss kommen

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) arbeitet an einem Vorschlag zur Beschränkung aller PFAS. Dieser Vorschlag wurde unter anderem von Deutschland eingereicht und sieht einen schrittweisen Ausstieg aus Produktion und Verwendung der Ewigkeitschemikalien vor. Für die meisten PFAS gibt es bereits Ersatz – und für einige PFAS formuliert der Vorschlag großzügige Übergangsregelungen von bis zu 13,5 Jahren. Doch die Verhandlungen sind zäh und es ist noch nicht klar, ob und wann gesetzliche Regulierungen auf EU-Ebene für PFAS kommen.

Chemie-Lobby beeinflusst Bundesregierung

Deutschland ist der mit Abstand größte Chemiestandort Europas. Eine im Januar veröffentlichte Recherche des Forever Lobbying Projects hat aufgedeckt, wie sehr die finanzstarke Chemielobby ranghohe Politiker*innen beeinflusst, um sie umzustimmen – leider mit Erfolg. Dabei steigen die Kosten für das Gesundheitssystem und die Trinkwasseraufbereitung. Die Industrie müsste als Verursacher für diese Kosten aufkommen, doch sie bestreitet ihre Verantwortung. Mit der Petition fordern wir gemeinsam mit über 56.000 Menschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf, unsere Umwelt und unsere Gesundheit zu schützen – und sich entschieden für eine EU-weite Beschränkung von PFAS auszusprechen.

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Viele Alltagsprodukte enthalten gesundheits- und umweltschädliche Substanzen, wie unsere Labortests immer wieder zeigen. Tag für Tag kommen wir mit ihnen in Kontakt. Mit Chemikalien, deren Folgen für unseren Körper und die Umwelt z.T. noch gar nicht genau erforscht sind. Damit muss Schluss sein! Wir setzen uns für einen Alltag ohne Gift und für einen nachhaltigen Umbau der Chemieindustrie ein. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie uns dabei. Vielen Dank.

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