In Deutschland landen bis zu 300.000 Tonnen Mikroplastik jedes Jahr in der Umwelt. Zudem wirkt Kunststoff aufgrund seiner Eigenschaften wie ein Magnet auf Umweltgifte: Mikroplastik zieht Schadstoffe geradezu magisch an. Letztes Jahr warnten Forscher*innen bereits, dass Mikroplastik zu schwerwiegenden Funktionsstörungen von Zellen führen kann. Vermutlich kommen auch bereits viele Babies mit Mikroplastik vorbelastet zur Welt.
Forschungsergebnisse sind auf den Menschen übertragbar
Mit der neuesten Studie wurde nun nachgewiesen, dass Nanoplastik bis ins Gehirn gelangen kann und sich dort anreichert. Es waren neben dem Gehirn auch Leber, Darm und Niere betroffen. Auch das Verhalten änderte sich. Die Forscher*innen der Universität Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) stellten fest, dass die Larven des Zebrafisches sich weniger bewegten.
Die Forschenden resümieren: „Dieses Forschungsergebnis zeigt die nachteiligen Auswirkungen von PET-Nanokunststoffen, die bei Zebrafisch-Embryos beobachtet wurden und auch bei Säugetieren und Menschen eine Rolle spielen könnten.“ Sie gehen davon aus, dass PET-Nanoplastik in die Ökosysteme eingreift und fordern, dass der Eintrag von Plastik in die Umwelt verringert werden sollte. Sie vermuten, dass die Vermeidung von Plastik „die große Herausausforderung der nahen Zukunft wird“.
Plastikproduktion unbedingt verringern
Der BUND stimmt dem zu und fordert, dass Menschen und andere Lebewesen so wenig wie möglich schädlichen Plastikprodukten ausgesetzt werden dürfen. Dafür brauchen wir Mehrweg als das neue Normal, Plastikvermeidungsziele und Ressourcenschutzziele. Nur so wird die Produktion von schädlichen Einwegverpackungen reduziert werden. Der vermeidbare Eintrag kleiner Plastikpartikel, egal ob fest oder flüssig, muss so weit wie möglich eingedämmt werden. Denn einmal in der Umwelt gelangt, ist Mikroplastik nicht mehr zurückzuholen – und landet ggf. in unseren Gehirnen. Der Ausgang ist ungewiss.
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