Parabene im Lidschatten

16. September 2020 | Chemie

Dieser Tage tragen wir Mund- und Nasenschutzmasken im Gesicht, um uns und unsere Mitmenschen vor dem neuartigen Corona-Virus zu schützen. Bei allen, die im Alltag gerne Make-up verwenden, haben Lidschatten und Wimperntusche nun Hochkonjunktur. Mund, Wangenknochen und Nase werden von der Maske ja verdeckt. Doch viele Lidschatten enthalten schädliche Parabene.

Parabene in Lidschattenprodukten; Foto: Dennis von Dutch Warum Parabene in Kosmetika so schädlich sind  (Dennis von Dutch / pixabay.com)

Die kostenlose ToxFox-App prüft Kosmetik und Alltagsprodukte auf Schadstoffe.

Ein Blick in unsere ToxFox-Datenbank zeigt: Viele Lidschatten enthalten gesundheitsschädliche Parabene wie zum Beispiel Propyl- oder Butylparaben. Zahlreiche Lidschatten-Produkte enthalten sogar einen Parabene-Mix aus gleich mehreren Parabenen.

Parabene: schädlich für die Gesundheit

Parabene wirken stark antibakteriell und werden deswegen als Konservierungsmittel in zahlreichen Körperpflegemitteln zugesetzt – neben Lidschatten auch in Feuchtigkeitscremes, Sonnenmilch oder Make-up. Sie kommen sehr häufig zum Einsatz, weil sie günstig sind und seltener allergische Reaktionen hervorrufen als andere Konservierungsmittel.

Das Problem: Parabene ahmen im menschlichen Körper die Wirkung von Hormonen wie Östrogen nach. Damit stören sie das Hormonsystem, was die Fortpflanzung gefährden kann. Sie können auch zu einem verfrühten Einsetzen der Pubertät führen und erhöhen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Mehrere Studien haben eine erhöhte Konzentration im Tumorgewebe bei Brustkrebspatientinnen nachgewiesen. Zudem zeigen Studien, dass sich die Konzentration von Parabenen im menschlichen Blut stark senken lässt, wenn ausschließlich Produkte ohne Parabene verwendet werden.

Der BUND setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass Parabene in Körperpflegemitteln verboten werden. Ein kleiner Teil-Erfolg: Im Juni 2020 wurde zumindest Butylparaben offiziell von der EU als hormonell schädlich eingestuft. Verwendet werden darf Butylparaben aber immer noch.

Jetzt Kosmetik auf Schadstoffe prüfen

Leider gibt es neben Parabenen noch viele andere Chemikalien die uns oder unserer Umwelt schaden können. Um ein Kosmetik- oder Körperpflegeprodukt mit dem "Kosmetikcheck" auf Schadstoffe zu prüfen, laden Sie sich die kostenlose ToxFox-App des BUND auf Ihr Smartphone. Scannen Sie mit der Kamera Ihres Smartphones den Strichcode auf dem Produkt oder der Verpackung. Sie erhalten direkt Auskunft zu enthaltenen Schadstoffen.

Übrigens gibt der ToxFox mit der "Giftfrage" auch Auskunft zu anderen Alltagsprodukten wie Spielzeug, Haushaltswaren, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien und elektronischen Geräten. Gemeinsam mit 19 Partnerorganisationen engagiert sich der BUND im Projekt LIFE AskREACH mit einer europäischen Version der ToxFox-App für giftfreie Produkte und Transparenz. Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.

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