Ostsee: Grundschleppnetze jetzt in zwei Drittel der geschützten Gebiete verboten

17. Januar 2025 | Meere, Naturschutz

Die Zerstörung geschützter Gebiete in der Ostsee wird reduziert. Die Sandbänke und Riffe vor der deutschen Ostseeküste stehen schon seit 2017 unter Schutz. Doch der Einsatz zerstörerischer Grundschleppnetze war noch bis Ende 2024 erlaubt. Damit ist jetzt großteils Schluss.

Grundschleppnetz voller Fische Grundschleppnetze werden über den Boden gezogen und zerstören dabei Lebensräume und Tiere.  (Bild: Jeffrey Rotman/Alamy Stock Foto)

Mit Grundschleppnetzen werden in der Ostsee gezielt Schollen und Dorsche gefangen; also Fische, die auf oder unmittelbar über dem Meeresboden leben. Diese Netze zerstören wichtige Lebensräume wie Muschelriffe, Seegraswiesen oder überspülte Sandbänke. Eigentlich sollen sich dort Fische fortpflanzen oder Schweinswale satt fressen können.

Ostsee in sehr schlechtem Zustand


Durch Überfischung, Verschmutzung und die Klimakrise ist die Ostsee in einem sehr schlechten Zustand. Ohne effektiven Schutz wird die Vielfalt dort weiter schwinden. Der heimische Ostsee-Schweinswal ist bereits vom Aussterben bedroht. Ganze Fischpopulationen wie Dorsch und Hering sind komplett zusammengebrochen.

Meeresschutzgebiete zentral für Schutz der Ostsee

Meeresschutzgebiete sind wichtige Instrumente, um die Vielfalt in der Ostsee zu schützen – solange sie nicht nur auf dem Papier stehen. Mit den neuen Richtlinien für die Fischerei sind nun zwei Drittel der Meereschutzgebiete in der deutschen Ostsee sicher vor Grundschleppnetzen. Ein wichtiger Schritt, doch leider nicht ausreichend. Für einen effektiven Schutz müssen die Netze aus allen Schutzgebieten verbannt werden. Dafür hat der BUND im November Klage gegen die Bundesregierung erhoben.

Stellnetze weiter erlaubt

Um den bedrohten Ostsee-Schweinswal zu retten, muss auch die Fischerei mit Stellnetzen weiter eingeschränkt werden. Diese für die Meeressäuger unsichtbaren Fallen sind in den Schutzgebieten noch erlaubt.

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