Ob Oder oder Weser: Ökologie der Flüsse Deutschlands weiterhin in Gefahr

21. Dezember 2022 | Flüsse & Gewässer

Wir alle haben die Bilder toter Fische am Ufer der Oder noch im Kopf. Da ist es fast schon zynisch, dass wir als Gesellschaft weiterhin Flüsse eher als Verkehrsweg oder als Abwasserkanal betrachten statt als Lebensader.

 (Sascha Maier)

Oderausbau zunächst gestoppt

Die Oder bietet für Fische und andere Fluss-Lebewesen ein weitestgehend intaktes Ökosystem. Doch Ausbaupläne des polnischen Ministeriums für Infrastruktur gefährden sensible Uferbereiche, meint das „Aktionsbündnis lebendige Oder“ und klagte. Die Aktion des BUND Brandenburgs gemeinsam mit den Umweltorganisationen DNR und NABU hat die geplanten Arbeiten an der Fahrrinne auf Eis gelegt. Auch das Umweltministerium des Landes Brandenburg hatte in dieser Sache geklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegen die Entscheidung des woiwodschaftlichen Verwaltungsgerichts kann eine Klage beim Obersten Verwaltungsgericht eingelegt werden. Dennoch: ein wichtiges Zeichen kurz vor Jahresende.

Salzige Weser schmeckt niemandem

Ein weiteres bekanntes Problem geht in die Verlängerung. Der Kalibergbau im „Werrarevier“ an der Landesgrenze von Hessen und Thüringen belastet seit über 100 Jahren die Umwelt, in dem Salzwasser in den Untergrund verpresst und in die Werra eingeleitet wird. Doch eine Lösung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: mit der „Bewirtschaftungsplanung Salz“ kann ein „guter ökologischer Zustand“ des Flusssystems nicht erreicht werden. Damit brechen die Bundesländer Hessen, Thüringen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Sachsen-Anhalt und Bayern gemeinsam das EU-Recht der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Deswegen ziehen wir auch in diesem Fall vor Gericht, um an der Situation entscheidend etwas zu ändern.

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