Neuer Auwald an der Elbe kann wachsen

22. Februar 2017 | Flüsse & Gewässer

Seit Mitte Februar ist es soweit: Unser Projektgebiet "Hohe Garbe" an den Ufern der Elbe erhält Nachwuchs. Zusammen mit Anwohner*innen und Nutzer*innen der Flächen sowie Behördenvertreter*innen hat das BUND-Auenzentrum zunächst Weidenstecklinge geschnitten, aus denen – zusammen mit zahlreichen Setzlingen weiterer Baumarten – nun nach und nach neuer Auwald entsteht.

Freiwillige schneiden mit Astscheren Weidenäste für den neuen Auwald in der "Hohen Garbe"; Foto: BUND BUND-Freiwillige schneiden mit Astscheren Weidenäste für den neuen Auwald in der "Hohen Garbe".  (BUND)

Mit Astscheren und Thermosflaschen ausgerüstet und unter fachkundiger Anleitung der Projektmitarbeiter*innen schnitten die Aktiven in der "Hohen Garbe" zahlreiche Weidenäste.

Weiden sind sehr widerstandfähig und treiben schnell wieder aus. Sie sind typische Arten der ufernahen Weichholzaue und als heimisches Pflanzmaterial besonders gut an die regionalen Gegebenheiten angepasst. Zusammen mit jungen Eichen, Eschen, Ulmen, Schwarzpappeln und Wildobstbäumen werden sie – sobald der Boden aufgetaut ist – an verschiedenen Orten des Gebiets in die Erde gebracht. So wird auf rund 1,5 Hektar der Hohen Garbe nach und nach neuer Auwald entstehen und das BUND-Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" kommt seinem Ziel ein großes Stück näher.

Denn das Vorhaben, gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, möchte die rund 400 Hektar große Halbinsel "Hohe Garbe" an der unteren Mittelelbe wieder zu einer natürlichen Aue werden lassen.

Dazu musste das Projekt zunächst zahlreiche Flächen erwerben. Dann galt es zu planen, wie das Gebiet wieder an die natürliche Dynamik der Elbe angeschlossen werden und wo neue Hart- und Weichholzaue entstehen kann. Nun kommen die jungen Bäume in die Erde und im nächsten Jahr wird der alte Deich geschlitzt, damit sich unter dem Einfluss von Hoch- und Niedrigwasser wieder eine lebendige Elbaue entwickeln kann.

Wie wird der Auwald angelegt?

Gepflanzt wird nach einem besonders ausgeklügelten Konzept: Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren wird nicht die komplette Fläche bepflanzt. Stattdessen werden die jungen Bäume in zahlreichen Pflanzkreisen auf der Fläche verteilt. Von diesen bepflanzten "Inseln" wird sich der neue Wald auf natürliche Weise auf die umliegenden Flächen ausbreiten.

Insgesamt sind auf den ersten 1,5 Hektar Pflanzfläche 20 Pflanzkreise mit einem Durchmesser von zehn Metern vorgesehen. Im Zentrum der Pflanzkreise werden Bäume gepflanzt, außen herum Dornen tragende Sträucher wie Wildrosen, Schlehen, Weiß- und Kreuzdorn, die auf natürliche Weise einen Schutz vor Wildverbiss und Hochwasser sicherstellen sollen.

Die Geländehöhe ist dabei das entscheidende Kriterium für die Auswahl der Baum- und Straucharten. Auf niedrigeren Standorten wachsen typischerweise Arten der Weichholzaue: etwa Weiden und Schwarz-Pappeln. Auf höheren Standorten werden Arten der Hartholzaue (Eichen, Ulmen und Wildobst) gepflanzt. Um die jungen Bäume vor Wildverbiss zu schützen, werden die Pflanzkreise eingezäunt oder probeweise an einigen Stellen auch mit Wällen aus abgeschnittenen dornigen Sträuchern umgeben.

Die Verwendung heimischer Stecklinge als Pflanzmaterial ist sehr vorteilhaft, da sie gut an die regionalen Gegebenheiten angepasst sind. Weiden sind äußerst widerstandsfähig und sie treiben schnell wieder aus. So können sich aus den abgeschnittenen Zweigen in relativ kurzer Zeit neue Bäume und Sträucher entwickeln.

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Logoleiste Bundesprogramm Biodiversität, BMU, BFN
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