Neue Zahlen aus der Bio-Branche: Ökolandbau fördern. Pestizide reduzieren

16. Februar 2022 | Landwirtschaft, Chemie, Umweltgifte

Die Zahlen zeigen: Die Bevölkerung möchte mehr Bio-Lebensmittel. Nun muss auch die Politik folgen, denn es ist höchste Zeit für die Agrarwende!

Hand mit Erde; Foto: Ingo Valentin Unsere Böden brauchen Schutz.  (Ingo Valentin)

Verbraucher*innen wollen ökologisch produzierte Lebensmittel. Das belegen neue Zahlen des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): 2021 kauften die Deutschen Bio-Lebensmittel und Getränke im Wert von 15,87 Milliarden Euro. Sie zeigen damit, dass sie die Agrarwende voranbringen wollen.

Jeder 7. Hof wirtschaftet ökologisch. Insgesamt 35.716 Höfe in ganz Deutschland und damit 13,6 Prozent aller Betriebe. Das ist leider noch zu wenig, um die Agrarwende auszurufen. Der Anteil soll laut Koalitionsvertrag der Ampelregierung auf 30 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sie zügig starten.

Ökolandbau: Viele Vorteile für Natur und Klima

Es ist längst klar, dass der Ökolandbau eine Menge Vorteile bringt – nicht nur beim Tierwohl. Er kommt beispielsweise ohne chemisch-synthetische Pestizide und ohne künstlichen Dünger aus. Ökolandbau ist also gut für Boden und Klima und für die Artenvielfalt.

Erst vergangenes Jahr hat das Julius Kühn-Instituts (JKI) den Einfluss der Pestizidanwendungen in der Landwirtschaft auf die biologische Vielfalt untersucht. Das JKI hatte dafür konventionell und ökologisch bewirtschaftete Äcker verglichen. Die Unterschiede waren enorm: Bio bedeutete deutlich mehr Artenvielfalt und mehr Wildpflanzen. Diese wiederum sind wichtige Nektar- und Pollenquellen für Insekten.

Verbraucher*innen legen vor – Politik muss folgen

Die neue Bundesregierung ist jetzt gefragt, den Ökolandbau auszubauen. Um die Ausbauziele für den Ökolandbau in Deutschland zu erreichen, müssen Betriebe bei der Umstellung auf Bio finanziell unterstützt werden und jene belohnt werden, die bereits Bio produzieren. Umstellungswillige Betriebe dürfen nicht an leeren Fördertöpfen scheitern. Der Etat für Agrarforschung rund um ökologische Landwirtschaft muss bis 2025 ebenfalls deutlich erhöht werden.

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