DIBP ist ein Weichmacher, der Kunststoffen beigemischt wird, um sie elastisch zu machen. Der Weichmacher hat hormonähnliche Eigenschaften und kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
Grenzwerte nicht überschritten
Die nachgewiesenen Mengen an DIBP überschreiten zwar nicht die Grenzwerte. Doch der Weichmacher ist nur eine von hunderten Chemikalien, die in unseren Alltagsprodukten aus Plastik verwendet werden. Hormonell wirkende Schadstoffe können schon in sehr geringen Mengen ihre schädliche Wirkung entfalten. Sie gelten deswegen als Stoffe, für die es keine sicheren Grenzwerte geben kann. In dem Kindertrinkflaschen-Test wurden noch hunderte weitere, größtenteils unbekannte Chemikalien nachgewiesen. DIBP ist in der EU zulassungspflichtig. Das bedeutet, dass sie nur noch nach vorheriger Genehmigung in Produkten eingesetzt werden dürfen.
So können Sie Weichmacher vermeiden
Die Studie hat herausgefunden, dass die Trinkflaschen besonders nach mehrfachem Spülen in der Spülmaschine den Weichmacher abgeben. Um Weichmacher zu vermeiden, verzichten Sie am besten auf Plastik-Produkte. Für Kinder-Trinkflaschen sind Flaschen aus Edelstahl zu empfehlen. Die wiegen nicht viel und können nicht wie Glasflaschen zerbrechen. Bei Ihrem Einkauf können Sie viele Alltags-Produkte mit der kostenlosen BUND-ToxFox-App auf darin enthaltene Schadstoffe prüfen. Der ToxFox scannt den Barcode von Lebensmittelverpackungen, Spielzeug, Elektroartikeln, Kleidung und vielen weiteren Alltagsprodukten. Anschließend verschickt die App automatisch die Giftfrage für das Produkt an den Hersteller oder Händler. Denn: Verbraucher*innen in der EU haben ein Auskunftsrecht zu besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHCs) in Produkten. Auch DIBP gehört zu dieser Liste. Hier können Sie die ToxFox-App kostenfrei herunterladen.
DIBP muss vollständig verboten werden
Der BUND fordert schon seit den 1990er Jahren ein vollständiges Verbot von Phthalat-Weichmachern. In vielen Tests zeigt sich immer wieder, wie groß die Defizite bei der Regulierung von gefährlichen Chemikalien sind. Im Schnitt dauert es acht bis zwölf Jahre, bis ein potentieller Schadstoff alle Instanzen durchlaufen hat und EU-weit reguliert werden kann. Um gefährliche Stoffe schneller regulieren und den Markt effektiver kontrollieren zu können, muss die EU-Chemikalienverordnung REACH endlich aktualisiert und die nationalen Vollzugsbehörden mit besseren Kapazitäten ausgestattet werden.