Naturschutz: Neue Schleichwege für die Wildkatze entstanden

22. November 2021 | Lebensräume, Naturschutz, Wildkatze

Der BUND knüpft das Rettungsnetz Wildkatze weiter: In Baden-Württemberg wurde am Wochenende ein 125 Meter langer Wildkatzenkorridor aus Sträuchern und Gehölzen gepflanzt. Auch in Sachsen geht der Schutz der Tiere voran.

Junge Wildkatzen. Foto: Thomas Stephan Junge Wildkatzen (Foto: Thomas Stephan)

Immer noch werden viel zu viele Wildkatzen in Deutschland überfahren. Straßen, Siedlungen und Agrargebiete zerschneiden häufig den Lebensraum der Vierbeiner. Deshalb ist es wichtig, Wanderkorridore aus Sträuchern und Gehölzen zu errichten, die die Wildkatzen gefahrlos von Wald zu Wald durchstreifen können. 

Das macht der BUND zusammen mit vielen Gemeinden seit geraumer Zeit im Projekt Rettungsnetz Wildkatze. Am vergangenen Wochenende wurde in Baden-Württemberg ein 125 Meter langer Wildkatzenkorridor aus Sträuchern und Gehölzen gepflanzt. Diesem ersten Abschnitt sollen noch viele weitere Pflanzungen in der Region Ludwigsburg folgen.

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort arbeitet der BUND dort an einem großräumigen Waldverbund, der den Stromberg im nördlichen Baden-Württemberg wieder mit dem Schwäbisch-Fränkischen Wald im Nordosten verbinden soll. So vergrößern und sichern wir den Lebensraum der Wildkatzen immens.

Das Korridorprojekt ist schon das zweite im Ländle: Bereits vor Jahren wurde eine mehrere Kilometer lange Waldverbindung bei Herrenberg (südlich von Stuttgart) fertiggestellt, mitten durch ein intensiv genutztes Agrargebiet.

Erfolg für die Wildkatzen in Sachsen

Und auch in Sachsen geht es voran: Hier fand ebenfalls am vergangenen Wochenende der "virtuelle Spatenstich" für den ersten Wildkatzenkorridor im Lande statt. Corona-bedingt per Videoschalte kamen alle Akteure zu einem runden Tisch zusammen und vereinbarten das weitere Vorgehen. Der bepflanzte Korridor soll entlang des Flüsschens Lossa entstehen. So wird der BUND die beiden großen Waldgebiete Dahlener Heide und Wermsdorfer Forst verbinden. Die Planungsgrundlage steht, nun kann die konkrete Umsetzung starten.

Warum es die Korridore braucht

Die jüngsten Erfolge sind ein wichtiger Schritt. Denn Wildkatzen leiden nach wie vor unter der starken Landschaftszerschneidung in Deutschland. Straßen, Siedlungen und große Agrargebiete ohne Deckung zerstückeln ihre Lebensräume. Wanderungen werden so erschwert und die Wiederausbreitung der seltenen Mäusejäger verzögert. Der BUND engagiert sich bereits seit 2004 im Rahmen des "Rettungsnetz Wildkatze" für den Waldverbund. Seitdem konnten bereits 27 grüne Waldverbindungen für die Wildkatze und viele andere Arten in fünf Bundesländern geschaffen werden.

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