Im Rahmen des Projektes "Lebendige Auen für die Elbe" werden im rund 400 Hektar großen Gebiet der Hohen Garbe in Sachsen-Anhalt ein ehemaliger Deich an mehreren Stellen geöffnet und alte Flutrinnen reaktiviert.
Das auf Burg Lenzen ansässige Auenzentrum des BUND schließt so einen der wichtigsten Auwälder der Unteren Mittelelbe wieder an die Dynamik der Elbe an. Da der alte Elbdeich in den 1980er Jahren nicht zurück gebaut wurde, fehlte den so selten gewordenen naturnahen Hartholzauen lange Jahre ein natürlicher und für diese Biotope lebenswichtiger Zu- und Ablauf des Elbwassers.
Da sich naturnahe Hartholzauen in Deutschland nur noch auf einem Prozent ihrer ursprünglichen Fläche ausbreiten können, liegen die erhaltenen Auengebiete dem BUND sehr am Herzen. Denn sie bieten einer Vielzahl bedrohter Arten eine Heimat.
Doch intakte Auen können noch mehr: Gerade angesichts der Klimakrise nehmen sie besonders wichtige Aufgaben für die Umwelt wahr. Sie halten Wasser lange in der Landschaft zurück. Dadurch reduzieren sie zum einen die Hochwassergefahr und verhindern zudem in niederschlagsarmen Jahren das Austrocknen ganzer Landstriche. Auch filtern und reinigen sie das Wasser, sichern so unsere Trinkwasserversorgung und schützen die Meere vor einer noch stärkeren Belastung durch Nähr- und Schadstoffe.
"Lebendige Auen für die Elbe"
Seit 2012 schafft der BUND mit dem Ankauf von Landflächen sowie mit der Pflanzung von 10.000 Bäumen und Sträuchern einen wichtigen Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen in den Elbauen. Dies alles geschieht im engen Dialog mit Anwohner*innen und Nutzer*innen der Hohen Garbe.
Anerkennung erhält die Arbeit des BUND nun auch aus berufenem Munde: Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, zeichnete "Lebendige Auen für die Elbe" Anfang September als Projekt der UN-Dekade "Biologische Vielfalt" aus.
Die UN-Dekade will die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf solche Projekte lenken und somit auch ein breiteres Bewusstsein für den Schutz der biologischen Vielfalt schaffen.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumseltministeriums.