Das Tier verendete qualvoll, nachdem ihm offenbar ein Vorderlauf abgeschossen wurde. Der tote Luchs wurde bereits vor zwei Wochen in Jützenbach im Landkreis Eichsfeld gefunden. Er wurde am Leibniz-Institut für Zoologie und Wildtierforschung untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen darauf schließen, dass auf den Luchs geschossen wurde und er in Folge gestorben ist. Die zuständige Naturschutz- und Jagdbehörden wurden informiert. Sie werden nun weitere Schritte einleiten, um die Straftat zu klären.
Luchs in Deutschland sehr selten
In ganz Deutschland leben rund 200 Luchse. Neben dem Harz ist der Luchs auch im Bayerischen Wald und im Pfälzerwald heimisch. Das ist zwar ein Erfolg für den Artenschutz, aber es reicht nicht aus für einen stabilen Bestand. Denn die drei Populationen sind voneinander isoliert und können sich nicht untereinander paaren. BUND Thüringen und WWF schätzen, dass in Thüringen dauerhaft etwa fünf bis zehn Luchse leben.
Verkehr größte Gefahr für Luchs
Größte Gefahren für den Luchs sind das dichte Straßennetz mit viel Verkehr. Aber auch illegale Tötungen kommen immer wieder vor. So ist der aktuell getötete Luchs bereits der zweite getötete Luchs in den letzten zwei Jahren in Thüringen. Dabei ist der Luchs in Thüringen eigentlich willkommen. Eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2021 ergab, dass 68 Prozent der Bürger*innen in Thüringen ein positives Gefühl dazu haben, dass Luchse in ihrer Umgebung frei leben. Auch Jäger*innen im Landkreis Eichsfeld unterstützen den BUND Thüringen beim Monitoring des Luchses, betont Dr. Markus Port, Projektkoordinator „Luchs“ beim BUND Thüringen.
Brutale Tat aufklären
Die brutale illegale Tötung muss jetzt mit allen dem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln aufgeklärt werden. Um den Luchs zu schützen brauchen wir weitere Auswilderungsprojekte, damit die Luchsvorkommen miteinander vernetzt werden können. Damit der Luchs besser wandern kann, brauchen wir auch viel mehr Grünbrücken und Unterführungen an Straßen.
So schützt der BUND den Luchs
Der BUND setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass der Luchs in Mitteleuropa wieder heimisch wird. In Thüringen bereitet der BUND zusammen mit dem WWF ein Wiederansiedelungsprojekt vor. In Sachsen betreibt der BUND ein Informationsprojekt zum Luchs. Am längsten engagiert sich der BUND in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz für den Luchs.
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Mehr Luchse braucht das Land
Um dem Luchs nachhaltig zu helfen, müssen seine Lebensräume besser miteinander vernetzt und die illegale Verfolgung eingedämmt werden. Auch Aussetzungen von Luchsen können neue Populationen begründen oder vorhandene sichern. Wichtig ist eine gute Kommunikation und Einbeziehung der Interessengruppen vor Ort und von Beginn an. Mit Hilfe Ihrer Spende machen wir uns für den Luchs stark. Herzlichen Dank!