Der heute von der EU-Kommission vorgelegte Entwurf für ein neues Tiertransportrecht ist viel zu weich. Deswegen haben wir uns gemeinsam mit dem Tierschutzbund, Vier Pfoten und vielen weiteren Organisationen vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für ein nationales Verbot der Transporte stark gemacht.
Katastrophale Bedingungen für Tiere
Die Transporte dauern dabei oft tagelang. Währenddessen leiden die Tiere unter Angst, Stress, Hunger, Durst und Erschöpfung. Im Zielland angekommen werden sie häufig schon nach kurzer Zeit geschlachtet. Die Schlachtmethoden, die außerhalb der EU angewendet werden, sind äußerst brutal und in der EU klar gesetzwidrig.
EU-Gesetzentwurf sorgt nicht für Ende der Tierquälerei
Der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf der EU legt fest, dass Schlachttiere künftig „nur“ noch maximal neun Stunden transportiert werden dürfen. Da aber fast keine exportierten Tiere als „Schlachttiere“ deklariert werden, wirkt diese Regelung nicht. Die Tiere werden als „Zuchttiere“ deklariert, auch wenn sie nach kurzer Zeit geschlachtet werden. Diese Falschdeklaration ist daran erkennbar, dass die offizielle Zahl der Zuchttiere in vielen Zielländern seit Jahren nicht ansteigt, obwohl teils zehntausende Tiere importiert wurden. Außerdem darf laut Gesetzentwurf Geflügel bis zu 12 Stunden transportiert werden. Alle anderen Tiere dürfen weiterhin sogar bis zu 21 Stunden lang transportiert werden. Auch die Neuerung, dass Tiere bei Außentemperaturen von über 25 Grad nur noch nachts transportieren werden dürfen, hilft wenig. Viel relevanter als die Außentemperaturen sind die Temperaturen im Fahrzeug. Um diese Tierquälerei zu beenden, brauchen wir jetzt ein nationales Transportverbot von lebendigen Tieren.