Rodungsstopp nicht ursächlich für Drosselung der Braunkohleförderung
Die von RWE angekündigte Drosselung der Kohleförderung im Tagebau Hambach wurde nicht durch den vom BUND erwirkten Rodungsstopp im Hambacher Wald verursacht, sondern ist eine direkte Folge der von RWE beantragten Überführung von Kraftwerksblöcken in die sogenannte Sicherheitsbereitschaft.
Ein RWE-Sprecher hatte kürzlich eine Minderförderungsleistung im Tagebau Hambach von etwa 10 bis 15 Millionen Tonnen Braunkohle jährlich unterstellt und dafür den Rodungsstopp verantwortlich gemacht. In der Folge könne auch die Stromerzeugung zurückgehen, was der Konzern RWE damit direkt auf die verhinderte Rodung des Hambacher Walds zurückzuführen versucht.
Der Braunkohlebedarf vermindert sich tatsächlich um 14 Millionen Tonnen, aber aus anderen Gründen: RWE hat schon lange vor der Gerichtsentscheidung am 5. Oktober die Überführung von fünf Kraftwerksblöcken in die Sicherheitsbereitschaft beantragt (also eine vorläufige, zeitlich befristete Stilllegung) und damit bereits 2017 begonnen. Diese Sicherheitsbereitschaft soll vier Jahre bestehen bleiben, bevor die Kraftwerksblöcke endgültig stillgelegt werden, um längere Totalausfälle anderer Anlagen abfedern zu können, wenn nötig. Da diese jedoch zehn Tage benötigen, um hochgefahren zu werden, ist ein Einsatz dieser unwahrscheinlich und für die Abdeckung kurzfristiger Versorgungsengpässe ungeeignet.
Nach Berechnungen des BUND führt aber allein schon diese Überführung in Kombination mit weiteren (Teil-)stilllegungen von Kraftwerken zu einem verminderten Braunkohlebedarf von insgesamt rund 14 Millionen Tonnen.
RWE kreiert Falschmeldungen
Dass RWE nun künstlich einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Braunkohleförderung und dem Rodungsstopp kreiert, ist die bewusste Verbreitung von Falschmeldungen, mit dem Ziel, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und Druck auf die Politik auszuüben.
Mehr Informationen
- zu den Berechnungen des BUND NRW
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