Kommentar zum Agrar-Report des Bundesamtes für Naturschutz

20. Juni 2017 | Landwirtschaft, Naturschutz, Lebensräume

Den Agrar-Report des Bundesamtes für Naturschutz kommentiert der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger:

BUND-Vorsitzender Hubert Weiger BUND-Vorsitzender Hubert Weiger (Jörg Farys / BUND)  (Jörg Farys / BUND)

"Um die Artenvielfalt zu erhalten, reichen die Reförmchen des Agrarministeriums wie zuletzt bei der Düngeverordnung nicht aus. Wir brauchen grundlegende Agrarreformen in Berlin und auch in Brüssel. Die auf Agrochemie und auf industrieller Tierhaltung basierende Landwirtschaft ist Hauptverursacher des Artensterbens.

Der Artenschwund in der Agrarlandschaft, die Gewässerbelastung und das rasante Höfesterben, das alles ist miteinander verbunden. Die künftige Bundesregierung muss einen Fahrplan vorlegen, wie die Biodiversitätsziele erreicht und gleichzeitig bäuerliche und ökologische Betriebe gesichert werden können.

Schon mehr als die Hälfte aller Ackerbiotope stehen auf der Roten Liste. Arten wie Feldlerchen und Kiebitze werden aussterben, wenn die Bundesregierung nicht mindestens 100 Millionen Euro jährlich für ländliche Entwicklung mit dem Schwerpunkt Naturschutz bereitstellt. Damit nicht nur Agrar-Großbetriebe von EU-Prämien profitieren, muss öffentliches Geld an öffentliche Leistungen gekoppelt werden.

Landwirte haben über Jahrhunderte die vielfältige Kulturlandschaft und zahlreiche Arten und Lebensräume bewahrt. Statt weiter auf die exportorientierte Landwirtschaft zu setzen, brauchen wir eine bäuerlich-ökologische Agrarwende – weg vom Weltmarkt, wieder hin zum Wochenmarkt."

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Pressekontakt

Christian Rehmer, BUND-Agrarexperte, Tel. (030) 2 75 86-473, christian.rehmer(at)bund.net bzw. Annika Natus, BUND-Pressesprecherin, Tel. (030) 2 75 86-425/-489, presse(at)bund.net

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