Kommentar: Umwelt- und tiergerechte Produkte – verbindliche staatliche Kennzeichnung längst überfällig

03. Januar 2018 | Landwirtschaft, Massentierhaltung

Zum heute veröffentlichten Ernährungsreport 2018 erklärt Katrin Wenz, Agrarexpertin des BUND:

Katrin Wenz BUND-Agrarexpertin Katrin Wenz  (privat)

"Das staatliche Tierwohllabel, das Bundes­minister Schmidt vorschlägt, reicht nicht aus. Die Standards sind kaum höher als die gesetzlichen Vorgaben und verdienen den Namen Tierwohl nicht. Anstatt weiter auf Freiwilligkeit zu setzen, muss die Bundes­regierung endlich ein verpflichtendes Label einführen."

"Die Mehrheit der Deutschen ist laut Umfragen bereit, für eine bessere Tierhaltung auch mehr Geld auszugeben. In der wachsenden Nachfrage nach umwelt- und tiergerecht hergestellten Pro­dukten liegt ein wichtiger Hebel zum Umbau der Tierhaltung. Wir brauchen eine verbindliche staatliche Haltungskennzeichnung. Die Kennzeichnung 0 bis 3, wie beim Ei ist dafür am besten geeignet. Diese Kennzeichnung hat zu einem geschärften Bewusstsein bei Verbrauchern geführt und infolgedessen auch dazu, dass Eier aus Käfighaltung ausgelistet wurden."

"Beim Fleisch könnte sich die Einstufung an die existierenden Standards orientieren, wie beispiels­weise 0 für Bio und 1 für die Kriterien des Neuland-Siegels. Stufe 2 müsste erheblich besser sein als der gesetzliche Standard und zumindest Stroh vorschreiben sowie deutlich mehr Platz garantieren. Und Stufe 3 wäre das, was heute die Mehrzahl der Tiere erleiden muss: der gesetzliche Standard."

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