Kommentar: Glyphosat-Zulassung – Abstimmungsverhalten Deutschlands beispielloses Foulspiel

28. November 2017 | Landwirtschaft, Naturschutz, Umweltgifte

Anlässlich der Wiederzulassung für Glyphosat und der deutschen Ja-Stimme für das Totalherbizid für fünf weitere Jahre sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

Protest gegen Glyphosat vor der EU-Kommissions-Vertretung in Berlin  (J. Farys)

"Das Abstimmungsverhalten Deutschlands ist skandalös. Die Union hat in Gestalt von Agrarminister Christian Schmidt, anscheinend mit Rückendeckung aus dem Kanzleramt, Umweltministerin Hendricks und die SPD bei der Glyphosat-Abstimmung in Brüssel brüskiert. Mit diesem Alleingang hat die Union alle bisher gültigen Regeln und Absprachen gebrochen. Das Ja zu Glyphosat ist in der Sache und im Vorgehen ein beispielloses Foulspiel und ein Armutszeugnis für die politische Kultur in unserem Land. Erst die deutsche Zustimmung hat ermöglicht, dass Glyphosat für fünf weitere Jahre in der EU eingesetzt werden kann. Fünf Jahre sind fünf Jahre zu viel. Damit stellen sich Deutschland und die Mehrheit der EU-Länder gegen den Schutz von Mensch und Natur. Sie votierten für ein Ackergift, das alle Pflanzen abtötet und damit ein Hauptverursacher des massiven Artensterbens in der Agrarlandschaft ist. Gleichzeitig steht es im Verdacht, beim Menschen Krebs zu verursachen."

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