Kommentar: Gentechnikgesetz gescheitert

18. Mai 2017 | Landwirtschaft

BUND-Gentechnikexpertin Heike Moldenhauer lobt die SPD für deren Ablehnung "eines verkorksten und hochbürokratischen Gesetzesvorschlags".

Heike Moldenhauer. Foto: Jörg Farys / BUND Heike Moldenhauer  (Jörg Farys / BUND)

"Das Gesetz hätte Deutschland mit einem Gentech-Flickenteppich überzogen. Weil sich sechs Bundesministerien hätten einigen müssen, hätte die Bundesregierung niemals ein bundesweites Anbauverbot ausgesprochen. Stattdessen hätte jedes Bundesland für jede einzelne Gentech-Pflanze den Anbau auf seinem Gebiet verbieten müssen.

Alle 16 Bundesländer hätten permanent alle in der EU neu zugelassenen Gentech-Pflanzen verbieten müssen. Pollen machen nicht an Ländergrenzen halt, mit diesem Gesetzesvorschlag wäre die schleichende gentechnische Kontamination von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion vorprogrammiert gewesen.

Die Agro-Gentechnik findet in Deutschland und in den meisten EU-Staaten keine Akzeptanz. Nach über 30 Jahren Forschung und 20 Jahren kommerzieller Nutzung ist es der Industrie nicht gelungen, Vertrauen in diese Technologie aufzubauen. Die nächste Bundesregierung muss den Spielraum des EU-Rechts nutzen und für rechtssichere bundesweite Anbauverbote sorgen."

Pressekontakt

  • Heike Moldenhauer, Tel. (030) 2 75 86-456

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