Kommentar: Europa braucht Klimaschutz jetzt statt Klimaneutralität 2050

13. Dezember 2019

Die Entscheidung der europäischen Staats- und Regierungschefs zu Klimaneutralität bis 2050 kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND:

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Die beschlossenen Maßnahmen sind ein wichtiger erster Schritt, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. Doch anstatt Klima­neutralität in weiter Ferne brauchen wir Klimaschutz jetzt. Es ist gefähr­lich, wenn uns die Politik glauben macht, wir hätten für den notwendigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas noch 30 Jahre Zeit.

Tatsächlich muss die Europäische Union im Verkehrs- und im Energiesektor, aber auch in der Landwirtschaft und Industrie kurzfristig große Mengen an Emissionen reduzieren. Und das ist möglich: Öffentliche Investitionen in Energieeffizienz, in die Förderung von ökologischer Landwirtschaft, in den öffentlichen und klimafreundlichen Nah- und Fernverkehr sowie in Speichertechnologien für erneuerbare Energien bringen uns schon jetzt Klimaschutz.

Diese Investitionen werden kommen, wenn der Green Deal in Europa umgesetzt wird und die EU ihre veralteten Klimaziele für die nächsten zehn Jahre an die Notwendigkeit der Klimakrise anpasst. Wir brauchen 65 Prozent Treibhausgas-Reduktion bis 2030. Mit diesem Ziel würde die Politik das notwendige Signal für Klimaschutz jetzt geben. Darüber hinaus müssen wir naturverträglich produzieren und konsumieren, dazu gehört auch ein 'Weniger'. Wirtschaftswachstum darf nicht länger unser Wohlstandsindikator sein."

Mehr Informationen

  • Kontakt: Ann-Kathrin Schneider, BUND-Expertin für internationale Klimapolitik, mobil: +49 (0)151/ 4 08 72 97, AnnKathrin.Schneider(at)bund.net
  • BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net

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