Doch viele Politiker*innen haben immer noch nicht erkannt, dass wir natürlichen Hochwasserschutz und ambitionierten Klimaschutz brauchen. Ob Elbe, Donau oder Oder – Landesregierungen und der Bund sind in der Pflicht, Hochwasserschutz- und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.
Falsches Pferd: Technischer Hochwasserschutz
Dämme und Flutungsbecken haben in diesen Tagen in unseren Nachbarländern als Maßnahmen zur Bekämpfung von Hochwasser versagt. Auch bei uns wurde jahrzehntelang versucht, Fluss- und Bachläufe durch Baumaßnahmen in engen Korridoren zu kontrollieren.
Raum für Flüsse? Auen als Schwammlandschaften? Für die Wiederherstellung von Überschwemmungsgebieten wurden bislang nur wenige großflächige Projekte umgesetzt. Und das obwohl Deutschland mit verschiedenen Strategien und Programmen auffährt. In der Praxis lässt sich die Renaturierung von Auen immer noch schwer verwirklichen. Fördergelder werden nicht abgerufen. Und es fehlt an Flächen und Personal.
BUND aktiv vor Ort
Der BUND setzt sich mit seinen Partnern im tschechisch-polnisch-deutschen Bündnis „Zeit für die Oder“ dafür ein, dass dem Fluss wieder mehr Raum gegeben wird. Die Realität nach den vergangenen Hochwasserereignissen an Oder und der Elbe ist ernüchternd. Es wurden zwar Deiche saniert, aber eine Rückverlegung von Deichen wurde nur punktuell umgesetzt. Zusätzliche Überflutungsflächen senken bei Hochwasser Pegel und Fließgeschwindigkeit.
Mit Deutschlands erster großer Deichrückverlegung an der Elbe bei Lenzen hat der BUND gezeigt: wiedergewonnene Überflutungsgebiete schwächen Effekte des Klimawandels wie Extremhochwässer und Dürren ab und wirken sogar dem Klimawandel entgegen, in dem sie z.B. CO2 binden.
Investitionen in den Klimaschutz nötig
Deutschland leistet sich milliardenschwere Subventionen, die die Klimakrise weiter anheizen. Auf der anderen Seite wird mit viel zu wenig Mitteln zu wenig Klimaschutz auf den Weg gebracht. Die Folgen der Klimakrise sind global. So leiden aktuell auch große Teile West- und Zentralafrikas unter verheerendem Hochwasser. Insgesamt verweigert die Politik echten Klimaschutz, weicht das Klimaschutzgesetz auf und verschiebt die Senkung der CO2-Emissionen in die Zukunft.
Damit nimmt sie das Verfehlen der eigenen Klimaziele in Kauf und missachtet damit die Grundrechte der Bürger*innen, weswegen wir in der letzten Woche beim Bundesverfassungsgericht Klage eingereicht haben.
Jede Investition in Klimaschutz ist um ein Vielfaches geringer, als die Folgekosten die durch die Klimakrise entstehen.
Mehr Informationen
• Themenseite Hochwasserschutz
• Elbauenprojekt Hohe Garbe
• Publikation "Warum wir mehr Auenwald brauchen"
• Publikation "Die Zukunft der Oder"