Klimafreundliches Wohnen für alle

02. Mai 2023 | Energiewende, Nachhaltigkeit

Wie wir unsere Wohnung heizen und wie viel Strom wir zu Hause verbrauchen verursacht rund 30 Prozent der Treibhausgasemissionen. Schlecht gedämmte Gebäude und ineffiziente Heizungsanlagen treiben die Emissionen und Kosten in die Höhe. Dabei leben Menschen mit geringem Einkommen besonders häufig in ineffizienten Gebäuden.

Ein Mehrfamilienhaus mit vielen Etagen. Die Sanierungsrate im Gebäudesektor stagniert.  (Robert Herhold/Canva)

Gemessen an ihrem Einkommen müssen sie einen sehr viel höheren Anteil in das Heizen ihrer Wohnung stecken. Im Extremfall droht ein Abschalten der Wärmeversorgung, weil Rechnungen nicht bezahlt werden können.

Sanierungsstau im Gebäudesektor

Gut gemachter Klimaschutz in Gebäuden ist die Grundlage dafür, dass sich auch Menschen mit wenig Geld eine warme Wohnung leisten können. Wenn ineffiziente Gebäude auf Klimakurs gebracht werden, können bis zu 80 Prozent Energie eingespart werden. Doch im Gebäudesektor passiert seit Jahren viel zu wenig. Die Sanierungsrate stagniert und es wurden 2022 zum dritten Mal in Folge die gesetzlich festgelegten Klimaziele verfehlt. Die Bundesregierung setzt bisher alleine auf Anreize. Wir brauchen aber eine Pflicht zur Modernisierung. Die am wenigsten effizienten Gebäude sollten zuerst modernisiert werden. Die Kosten müssen gerecht verteilt werden. Dafür muss die Modernisierungsumlage gesenkt werden und sozial gestaffelte Förderprogramme eingeführt werden.

Große Wohnflächen verbrauchen mehr Energie

Gleichzeitig steigt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person seit Jahren. Jeder bewohnte Quadratmeter wird beleuchtet und beheizt. All das verbraucht Energie und kostet Geld. Auch beim Bau von Gebäuden fallen Emissionen an. Zement und andere Baustoffe verschlingen Unmengen an Rohstoffen; Flächen werden versiegelt.

Sozial gerechte Wärmewende

Zwar steigt die Wohnfläche pro Person im Durchschnitt. Doch gleichzeitig leben immer mehr Menschen beengt auf zu wenig Raum. Besonders betroffen sind Menschen in Städten und Menschen, die wenig Geld haben. Zu einer sozial gerechten Wohnwende gehört deswegen auch, Mietwucher zu stoppen, Wohnraum für Menschen mit wenig Geld zu schaffen und Leerstand zu beenden.

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