IAA 2019 – Die letzte ihrer Art

16. Oktober 2019 | Mobilität, Nachhaltigkeit

Die protzige Leistungsschau der Deutschen Autoindustrie war (vor)gestern – zukünftige Automobilausstellungen müssen Messen für nachhaltige Mobilität sein. Ein Kommentar von BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg.

Jens Hilgenberg BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg  (Simone Neumann)

Manchmal geht es ganz schnell. Kaum einen Monat ist es her, dass sich 25.000 Menschen vor den Toren der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main getroffen und unter dem Motto "#aussteigen – Verkehrswende jetzt!" für eine andere Verkehrspolitik und gegen die Leistungsschau der Automobilindustrie demonstriert haben.

Jetzt wird klar: Diese IAA war die letzte ihrer Art. Eine Messe für Spritschlucker und überdimensionierte Pseudo-Geländewagen ist nicht mehr zeitgemäß, was auch die Besucher*innenzahlen bestätigen. Waren 2015 noch 932.000 Menschen auf der IAA, waren es in diesem Jahr nur noch 560.000.

Statt hochglänzende Boliden, wollen die Menschen Angebote für ihre tägliche Mobilität. Deshalb muss statt der IAA zukünftig eine Messe für nachhaltige Mobilität etabliert werden, die Lösungen für die alltäglichen Mobilitätsbedürfnisse aufzeigt. Neue Mobilitätskonzepte für öffentliche Verkehre in Kombination mit dem Radverkehr müssen auf einer solchen Messe dann ebenso einen Platz haben, wie kleine, leichte und nachhaltige Fahrzeugkonzepte.

Eines muss aber auch klar sein: Ausrichter kann nicht wie bei den bisherigen Automobilausstellungen Deutschlands Autolobby sein. Denn die setzt weiterhin auf zu große, zu schwere und zu leistungsstarke Karossen. Und das ist mit nachhaltiger Mobilität nicht vereinbar.  

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb