Fünf überraschende Wahrheiten über Hitze und Dürre

01. Juli 2025 | Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Landwirtschaft, Lebensräume, Ressourcen & Technik

Sinkende Pegel, Waldbrände und vertrocknete Felder. Schnell zeigen sich Auswirkungen einer Hitzewelle. Doch was bringen längere, heißere und trockenere Hitzephasen noch mit sich? Wir zeigen fünf überraschende Zusammenhänge zum Thema Hitze und Trockenheit.

Erhitzt sich die Erde, drohen sich selbst verstärkende Effekte.  (Jörg Farys)

1. Stadtnatur im Stress

Städte heizen sich schnell auf und kühlen nur langsam wieder ab. Sie sind trockener, da Niederschlag schneller abfließt und verdunstet. Schuld sind die dichte Bebauung und eine schlechte Luftzirkulation. So kann es in einer Stadt im Hochsommer bis zu 10 Grad wärmer werden als im Umland. Doch es gibt eine Lösung: Mehr Grün in der Stadt. Bäume, Sträucher und bewachsene Fassaden und Hausdächer helfen als Schattenspender, Temperatursenker und Luftreiniger.

Dabei ist die Stadtnatur selbst trotz Schutzwirkung gefährdet. Zum Beispiel sind mehr als 70 Prozent der Stadtbäume krank. Eine Dürreperiode kann zum Absterben von bereits geschwächten Straßenbäumen führen. Neupflanzungen sind nur eine schwache Lösung, denn es braucht Jahrzehnte, bis neue Bäume einen alten ersetzen. Die Stadt ist zeitweise weniger gut gegen Trockenphasen geschützt.

2. Trockenheit erhöht Hochwassergefahr

Auf einem trockenen Beet bildet sich schnell ein kleines Rinnsal. Nichts Anderes passiert in der Landschaft, wenn plötzlich Regenmassen vom Himmel fallen. Trockene Böden können unerwartet das Risiko für ein Hochwasser erhöhen, da sie Wasser schlecht aufnehmen und speichern können. Kommt es bei Trockenheit zu starken Gewittern mit viel Niederschlägen in kurzer Zeit, kann auch ein kleiner Bach schnell zu einem reißenden Fluss werden.

3. Grundwasser gefährdet

Bei Hitze steigt der Wasserbedarf enorm. Ein Haushalt kann an einem heißen Tag das doppelte an Trinkwasser verbrauchen – weil mehr geduscht oder gewässert wird. Ebenso werden bei Trockenheit Felder zusätzlich bewässert. Der Mensch saugt plötzlich das Wasser aus der Landschaft, während Sonne und hohe Temperaturen die Verdunstung weiter hochtreiben.

Wenn Trockenphasen zunehmen, dann schadet das dem Grundwasser. Denn das meiste Trinkwasser stammt aus Grundwasser. Seen und Flüssen werden ebenfalls vom Grundwasser gespeist. Sinkt der Grundwasserspiegel, stehen Tiere und Pflanzen vor großen Herausforderungen, weil ihr Lebensraum austrocknet. Zukünftig ist mit vermehrten Ernteeinbußen zu rechnen, wenn Deutschland den Wasserverbrauch für Industrie und Landwirtschaft nicht reguliert und senkt. Jeder zweite Landkreis ist bereits jetzt von Grundwasserstress betroffen. Mehr Infos in unserer aktuellen Studie.

4. Moore trocknen aus

Die immer trockeneren und heißeren Sommer setzen auch den Mooren zu. In den letzten Jahren sinken die Wasserstände in den Sommermonaten in Feuchtgebieten teilweise dramatisch. Wenn der Nachschub durch Regen in anderen Monaten ausbleibt, sind die Folgen fatal. Der gespeicherte Kohlenstoff in den Mooren tritt als Treibhausgas aus, ein Teufelskreis setzt sich in Gang. Die Klimakrise und somit Hitze und Trockenheit wird weiter verschärft.

5. Negativspirale der Trockenheit

Ausgetrocknete Böden verdunsten weniger Wasser. So bleibt die Verdunstungskälte aus und die Hitze verstärkt sich. Gleichzeitig werden weniger Niederschläge gebildet und die Trockenheit verschärft sich weiter.

Hitze und Trockenheit verstärken sich oft selbst. Es kann also nicht nur darum gehen, sich an veränderte Klimabedingungen anzupassen. Wir müssen endlich etwas gegen die Klimakrise unternehmen, um drastische Folgen zu vermeiden.

Mehr Informationen

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb