Denn die Umsetzung dieses Vorschlages wäre ein fundamentaler Rückschritt für den Arten-, Boden-, Klima- und Tierschutz und würde internationalen Verpflichtungen Deutschlands und Europas eklatant entgegenstehen.
Agrarindustrie wird gestärkt
Die gute bäuerliche Praxis auf Europas Wiesen und Feldern würde auf Kosten der einseitigen wirtschaftlichen Interessen von Agrarindustrie und Ernährungswirtschaft geopfert werden. Betriebe, die bereits heute überdurchschnittliche Umweltleistungen erbringen werden benachteiligt.
Missachtung der bisherigen Reformen
Auch der im Zuge der GAP-Reform (2023-2027) zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz errungene Kompromiss zur Weiterentwicklung der GAP wären damit hinfällig. Auch widerspricht dieser rückwärtsgewandte Vorschlag den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL).
Keine langfristigen Lösungen
Das Streichen von Mindeststandards verändert nichts am Hauptproblem: Bäuerinnen und Bauern erhalten zu wenig für ihre Produkte. Auch wir sind für den Abbau von überflüssiger Bürokratie, jedoch nicht zulasten der Umweltstandards. Antrags- und Verwaltungsverfahren müssen vereinfacht werden.
Ökologische Leistungen müssen einkommenswirksam honoriert werden. Wir fordern öffentliches Geld für öffentliche Leistungen an Natur und Umwelt und die Stärkung der landwirtschaftlichen Betriebe innerhalb der Wertschöpfungsketten bzw. in den Preisverhandlungen mit dem Handel und der Weiterverarbeitung.
Umweltverbände gemeinsam gegen EU-Pläne
Heute haben wir einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Forderung, den Vorschlag der Europäischen Kommission abzulehnen, verschickt. Er wird von einem breiten Bündnis aus Natur-, Umwelt-, Tierschutz- und Landwirtschaftsverbänden getragen.
Wenn der Vorschlag der Europäischen Kommission durchgeht, muss sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass freiwillige Maßnahmen, sogenannte Öko-Regelungen, finanziell aufgestockt und weiterentwickelt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der ökologisch wie wirtschaftlich überfällige Umbau der Landwirtschaft nicht ausgebremst wird.
Mehr Informationen
- Offener Brief: Deutschland darf massive Aufweichung der GAP nicht mittragen!
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