Erfolg: BUND rettet wertvollen Auwald

29. Januar 2020 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Naturschutz, BUND

Zwischen Magdeburg und Hamburg kann die Elbe jetzt wieder weite Teile eines alten Auwaldes überfluten. Damit bleibt dieser seltene und sehr artenreiche Lebensraum langfristig erhalten. Zu verdanken ist das dem Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" des BUND-Auenzentrums. 

Bagger heben alte Flutrinnen an der Hohen Garbe aus Bagger öffnen den alten Deich an der Hohen Garbe  (Eulefilm)

Naturnahe Auen gingen in den vergangenen Jahrhunderten durch Begradigungen von Flüssen und Deichbauten reihenweise verloren. Dabei bieten funktionsfähige, lebendige Auen nicht nur vielfältige Lebensräume. Sie sind auch ein sehr effektiver Hochwasserschutz

In dem im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" hat es sich das auf Burg Lenzen ansässige BUND-Auenzentrum deshalb zur Aufgabe gemacht, in dem Gebiet der "Hohen Garbe" im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe einen alten Auwald wiederherzustellen. 

Das Projektziel ist nun nahezu erreicht: Die praktischen Arbeiten an der "Hohen Garbe" – Bagger hoben alte Flutrinnen aus und öffneten an mehreren Stellen einen nicht mehr funktionstüchtigen Deich – sind weitgehend abgeschlossen. Schon bei leichtem Hochwasser strömt der Fluss nun wieder in das rund 400 Hektar große Gebiet ein. Dafür waren über sechs Jahre hinweg Vorbereitungen nötig: Zunächst galt es etwa, die vorhandene Flora und Fauna zu erfassen, dann mussten Flächen erworben oder getauscht werden und schließlich die Maßnahmen geplant und genehmigt werden.

Auen sind auch Klimaschützer

Das Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Arten-, Klima- und Hochwasserschutz sowie zur Gewässerqualität. Denn nur, wenn der Fluss die Aue regelmäßig überflutet, entsteht das typische Mosaik aus Sandbänken, offenen Wiesen sowie Tümpeln und Auwald, wo zahlreiche seltene und geschützte Insekten-, Vögel-, Amphibien- und Fischarten sowie Säugetiere einen Lebensraum finden. 

Und nicht nur das: Die üppige Vegetation und die Böden speichern das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2). Insgesamt, so hat die TU Berlin im Rahmen des Projekts berechnet, entzieht die Hohe Garbe der Atmosphäre nun jährlich 365,3 Tonnen CO2 zusätzlich (was dem durchschnittlichen CO2-Verbrauch von gut 31 Deutschen entspricht). 

Weiterhin halten naturnahe Auen bei Hochwasser die Fluten lange zurück, da der Fluss sich hier ausbreiten kann. Böden und Pflanzen reinigen außerdem sein Wasser, indem sie Schad- und überschüssige Nährstoffe binden. 

Im kommenden Herbst stellt das BUND-Auenzentrum zum Abschluss des Projekts noch eine Insel in der Elbe wieder her, wie es sie dort zuletzt vor 120 Jahren gab.

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