Dörfer retten und Klima schützen: Zivilgesellschaftliche Organisationen rufen zum Sternmarsch von "Alle Dörfer Bleiben" am 23. März auf

21. März 2019 | Kohle, Klimawandel, Energiewende, Wälder

Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, die Klima-Allianz Deutschland und 350.org rufen dazu auf, sich am 23. März dem Sternmarsch der Initiative "Alle Dörfer Bleiben" anzuschließen und sich schützend vor die Orte am Braunkohletagebau Garzweiler zu stellen.

Auch wenn der Kohleausstieg mit dem Kompromiss der Kohlekommission vor der Tür steht, droht vielen Dörfern die Abbaggerung für den Abbau klimaschädlicher Braunkohle. Am Tagebau Garzweiler im Rheinland sollen fünf noch bewohnte Dörfer zerstört werden. Damit diese Orte erhalten und lebenswert bleiben können und das Klima geschützt wird, veranstalten Anwohner der betroffenen Dörfer über die Initiative "Alle Dörfer Bleiben" den Sternmarsch am 23. März.

"Wir leben weiter mit der Unsicherheit, ob wir bleiben können oder dazu gedrängt werden, unser Zuhause zu verlassen. RWE setzt uns massiv unter Druck – obwohl die Empfehlungen der Kohlekommission ermöglichen, unsere Dörfer zu erhalten. Sie wollen bewirken, dass wir aufgeben – wir aber wollen bleiben. Um die Dörfer zu retten, brauchen wir Unterstützung. Viele Tausende haben sich letzten Sommer schützend vor den Hambacher Wald gestellt. Wir rufen diese Menschen auf, zum Sternmarsch nach Keyenberg zu kommen", so David Dresen aus Kuckum.

Der BUND, Greenpeace, die Klima-Allianz Deutschland und 350.org begrüßen den Sternmarsch und rufen dazu auf, sich den Protesten für den Erhalt der Dörfer und gegen ein weiteres Anheizen der Klimakrise anzuschließen. Die Organisationen fordern von der Bundesregierung, zusätzlich zu den bereits angemeldeten Abschaltungen schnell drei Gigawatt Braunkohlekapazitäten an den Standorten Neurath und Niederaußem stillzulegen und für den Erhalt des Hambacher Waldes und der bedrohten Dörfer zu sorgen. Die Landesregierung von NRW muss im zweiten Schritt die Tagebauplanung so ändern, dass die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich und Berverath am Tagebau Garzweiler erhalten werden. Gleiches gilt für den Tagebau Hambach und den angrenzenden Wald. Bundes- und Landesregierung sind aufgefordert, RWE jetzt Einhalt zu gebieten. Denn der Konzern schafft weiterhin Fakten, treibt die Zerstörung von Dörfern weiter voran und setzt Betroffene für die Umsiedlung unter Druck.

Mehr Informationen

  • Ab 14 Uhr starten am 23.3. Demonstrationszüge an unterschiedlichen Orten im Raum Garzweiler und ziehen in "Sternschweifen" nach Keyenberg. Das Dorf liegt direkt an der Abrisskante und soll als erstes dem Tagebau weichen. Es gibt außerdem Fahrraddemos ab Horrem und Mönchengladbach. Die Initiatoren des Demonstrationszuges ab Immerath betonen, dass sowohl der Hambacher Wald als auch die bedrohten Dörfer erhalten werden müssen. In Keyenberg findet ab 16:30 Uhr eine gemeinsame Abschlusskundgebung statt, unter anderem mit Redebeiträgen von Betroffenen aus Keyenberg, Antje Grothus (ehem. Mitglied der Kohlekommission) und Michael Zobel (Organisator von Waldspaziergängen). Weitere Informationen sowie eine Übersicht der geplanten Demonstrationszüge.
  • Pressekontakt: Für Presseanfragen im Vorfeld wenden Sie sich bitte an die Klima-Allianz Deutschland: Julia Dittmann, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mobil: 01 75 / 5 71 78 35.
  • Ansprechpersonen vor Ort: Bei allgemeinen Fragen zu "Alle Dörfer Bleiben" kontaktieren Sie bitte Christopher Laumanns, Mobil: 0 15 77 / 3 39 58 45; Interviewanfragen an "Alle Dörfer Bleiben": David Dresen (Kuckum), Mobil: 01 78 / 2 33 49 59; Pressekontakt BUND: Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW, Mobil: 01 72 / 2 92 97 33, dirk.jansen(at)bund.net

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