Die Elbe ist reif für eine Insel

12. Oktober 2020 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume

Seit einigen Tagen sind im Auengebiet Hohe Garbe an der Elbe wieder Bagger unterwegs: Sie heben eine alte Rinne aus, damit sich eine Insel bilden kann, wie es sie hier zuletzt vor 120 Jahren gab. Eine gute Nachricht für Fische, Insekten und Amphibien. 

Bagger in der Hohen Garbe Hier wird demnächst wieder die Elbe strömen und die Insel "Kälberwerder" bilden.  (Dieter Damschen)

"Kälberwerder" heißt das Stück Land, das der Hohen Garbe vorgelagert ist. Wenn bis Ende des Jahres die alte Rinne zwischen Werder und Festland ausgebaggert ist, kann die Elbe nahezu ganzjährig die wieder hergestellte Insel umfließen.

So entstehen typische Auenlebensräume, die bislang in der Region fehlten: Die Geschwindigkeit der Strömung in der Nebenrinne unterscheidet sich von der im Hauptstrom, manche Bereiche sind stark durchströmt, manche nur schwach, der Boden ist anders beschaffen und das Wasser erwärmt sich schneller.

Jungfische von strömungsliebenden Arten wie Zander, Aland oder Rapfen sowie Insekten wie etwa Libellen, aber auch Amphibien finden hier neue Lebensräume

Die Wiederherstellung der Insel "Kälberwerder" ist die letzte große Maßnahme im Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" auf dem Gebiet der in Sachsen-Anhalt gelegenen Hohen Garbe. Das BUND-Auenzentrum hat hier im Biosphärenreservat Mittelelbe auf rund 420 Hektar einen der wertvollsten Auwälder der Region wieder an die Dynamik der Elbe angeschlossen, indem es einen alten funktionslosen Deich teilweise abgetragen und ehemalige Flutrinnen reaktiviert hat.

Der Fluss kann die Hohe Garbe nun wieder regelmäßig durchströmen und eine naturnahe Aue gestalten. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. 

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Bildergalerie zur Wiederherstellung der Insel "Kälberwerder"

(zum Vergrößern Bilder anklicken)

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