1. Ein PFAS-Verbot gefährdet unsere Sicherheit und die Energiewende.
PFAS sind in vielen Solarzellen, Batterien, Wärmepumpen und medizinische Geräten enthalten. Die Chemie-Industrie argumentiert deswegen gerne damit, dass unsere Sicherheit gefährdet ist und die Energiewende blockiert wird, wenn PFAS generell verboten werden.
Dabei hat die Industrie Zeit, PFAS-freie Alternativen für die Stoffe zu entwickeln, für die es aktuell noch keinen Ersatz gibt. Denn der Beschränkungsvorschlag der EU sieht für einzelne PFAS Übergangszeiten von bis zu 13,5 Jahren vor. Unproblematische Austauschstoffe zu finden, kostet aber natürlich Geld, das sich die Industrie lieber sparen würde – auch wenn das auf Kosten unserer Gesundheit und die zukünftiger Generationen geht.
2. Gezielte Verbote der gefährlichen Stoffe statt ein generelles PFAS-Verbot genügen.
Es gibt über 10000 PFAS, von denen nur ein Bruchteil ausreichend auf ihre Umwelt- und Gesundheitsrisiken untersucht sind. Verbietet man einzelne Stoffe, besteht das Risiko, dass die Industrie auf andere PFAS ausweicht , die weniger gut untersucht und vielleicht sogar noch gefährlicher sind als die bekannten.
Ein Beispiel: Seitdem PFOA (ein Stoff der PFAS-Gruppe) in Textilien und Imprägniersprays verboten wurden, ersetzen Hersteller den Stoff durch ähnlich aufgebaute, aber weniger gut untersuchte PFAS-Verbindungen, die genauso langlebig sind und ähnliche Risiken bergen.
3. Recycelte PFAS gelangen nicht in die Umwelt.
Ein Pfand- und Recyclingsystem ließe sich nur für wenige PFAS-haltige Produkte umsetzen, wie zum Beispiel Batterien und Brennstoffzellen. Für die allermeisten Produkte ist Recycling aber gar nicht möglich.
Denn wie soll man den dünnen PFAS-Film von Zahnseide abkratzen? Viele Produkte würden am Ende nur verbrannt und über die Abluft sowie Müllhalden in die Umwelt freigesetzt werden. Mit diesem Scheinargument betreibt die Chemieindustrie ganz klar Greenwashing.
4. Ein PFAS-Verbot gefährdet das Wirtschaftswachstum und die Existenz von Unternehmen.
Viele bekannte Hersteller haben PFAS aus ihren Produkten verbannt, darunter IKEA, Levi Strauss, H&M und Daikin. Hersteller wie Deuter, Jack Wolfskin und Mammut haben angekündigt, künftig auf PFAS in ihren Produkten zu verzichten.
Bei vielen Produkten lassen sich die Ewigkeitschemikalien bereits ersetzen. Das zeigt auch unser BUND Test von Kinder-Outdoorjacken: In 15 der 32 Jacken fanden wir keine PFAS. Für Produkte, bei denen sich PFAS bislang noch nicht ersetzen lassen, gewährt der Beschränkungsvorschlag der EU eine Übergangszeit von vielen Jahren.
Ein generelles PFAS-Verbot gefährdet also nicht die Wirtschaftskraft und die Existenz von Unternehmen, sondern setzt im Gegenteil die Industrie unter Innovationsdruck. Außerdem haftet die Industrie nach dem Verursacherprinzip für alle Schäden, die durch ihre PFAS-Emissionen entstehen. So werden Hersteller unter anderem für die steigenden Kosten der Trinkwasseraufbereitung aufkommen müssen – langfristig ein teures Unterfangen, sollten PFAS nicht bald eingeschränkt werden.
5. Fluorpolymere sind ungefährlich und brauchen keine Regulierung.
Wie alle PFAS sind Fluorpolymere äußerst hitzeresistent und langlebig. Trotzdem fordert die Chemieindustrie, Fluorpolymere von der PFAS-Regulierung auszunehmen. Das Argument: Die fluorierten Kunststoffe, die beispielsweise für Teflon®- Beschichtungen verwendet werden, sind bei richtigem Gebrauch sicher.
Zwar sind die direkten gesundheitlichen Risiken tatsächlich geringer als bei anderen PFAS. Jedoch gelangen Fluorpolymere bei der Produktion und Entsorgung in die Umwelt und gefährden damit am Ende genauso unsere Gesundheit wie andere PFAS auch. Gleich mehrere Untersuchungen aus Deutschland, der Niederlande und Italien haben gezeigt, dass im großräumigen Umkreis von Fabriken, die Fluorpolymere herstellen, das Trinkwasser mit ebendiesen PFAS kontaminiert ist.
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Einige PFAS haben enorme Gesundheitsrisiken: Krebs, Organschäden und erhöhte Fehlgeburtsraten sind dokumentierte Folgen. Da PFAS inzwischen überall sind, reichern sich immer mehr PFAS-Verbindungen in unseren Körpern und der Umwelt an. Wir meinen: Diese Gefahren kann Gesundheitsminister Karl Lauterbach als Mediziner nicht länger ignorieren. Sie teilen unsere Einschätzung? Dann schließen Sie sich jetzt unserer Petition an und fordern ein klares Nein zum Einsatz von PFAS in der EU.
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